[sub]optimal (German Edition) by Lelis A.C

[sub]optimal (German Edition) by Lelis A.C

Autor:Lelis, A.C. [Lelis, A.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cursed Verlag
veröffentlicht: 2013-10-25T22:00:00+00:00


[Kapitel 19]

Als ich geduscht und in frischen Klamotten in die Küche zurückkomme, sitzen die beiden am Tisch und frühstücken. Für mich ist bereits ein Platz gedeckt. Außerdem haben sie das Gesprächsthema auf unverfängliche Dinge gelenkt: Es geht um das Fitnessstudio. Sie besprechen Kais anstehende Termine. Meine Ankunft wird von beiden nur mit einem flüchtigen Lächeln zur Kenntnis genommen, was mir ganz recht ist. So muss ich mich nicht an dem Gespräch beteiligen.

Abwesend greife ich nach meiner Tasse und fülle sie mit schwarzem Kaffee. Hunger habe ich nicht. In meinem Kopf geht noch zu viel um. Mein Blick wandert zu dem Wirtschaftsraum neben der Küche. Er ist nicht groß. Vielleicht zehn Quadratmeter. Allerdings bleibt mir keine andere Wahl, als auf Kais Angebot einzugehen. Ich kann nicht immer bei ihm im Bett schlafen. So etwas wie heute Nacht darf nicht zur Gewohnheit werden. Vor allem sollten wir noch einmal darüber reden. Es ist nichts gewesen. Ich konnte nicht schlafen und er… er hat mich in dem Moment einfach erregt. Aber normalerweise wäre das nicht passiert. Besondere Umstände. Das ist alles.

»… okay, Boris?«, fragt mich Kai plötzlich.

Verwirrt schrecke ich aus meinen Gedanken auf. »Ähm, was? Hab nicht zugehört.«

»Ich hab gefragt, ob es okay ist, wenn ich heute den ganzen Tag im Studio bin und du hier allein bist?«, erkundigt er sich. »Oder musst du noch etwas erledigen? Yvonne kann dir dann gleich ihren Schlüssel geben.«

»Das wäre gut«, meine ich. »Ich weiß noch nicht, was ich heute mache.« Wahrscheinlich gehe ich nicht nach draußen. Vor allem nicht allein, immerhin hat mir Lars das letzte Mal exakt hier aufgelauert. Aber es ist gut zu wissen, dass ich gehen könnte, wenn ich wollte. »Ich schätze, ich werde mich hier ein wenig einleben. Ist also schon okay.«

»Gut, fühl dich wie zu Hause. Wenn was ist, kannst du mich anrufen.«

»Oder mich«, bietet Yvonne an. »Ich kenne mich hier auch aus und muss nicht arbeiten.«

»Okay, danke.« Ich habe nicht vor, einen der beiden anzurufen, daher überhöre ich Yvonnes deutlichen Wink, dass ich Kai lieber nicht noch weiter von der Arbeit abhalten soll. Bei ihr bin ich mir nie sicher, auf welcher Seite sie eigentlich steht. Sie scheint eine feste Rolle in Kais Leben zu spielen, so wie sie hier ein- und ausgeht, ihm Kaffee kauft und ihn zur Arbeit antreibt.

»Außerdem ist Oskar ja auch noch da«, meint Yvonne, als eben jener in die Küche trottet und sich um ihre Beine schlängelt.

»Kai, gilt dein Angebot mit dem Zimmer noch?«, erkundige ich mich behutsam und deute auf den Wirtschaftsraum.

Er folgt meinem Fingerzeig und runzelt kurz die Stirn. »Ja, aber der muss erst einmal aufgeräumt werden…«

»Kann ich ja heute machen.«

»Und die Waschmaschine muss erst mal drin bleiben«, meint er. »Das ist nicht sehr gemütlich. Willst du nicht vorerst ins Wohnzimmer ziehen?«

»Mal schauen…« Ich will lieber ein Zimmer für mich. Ganz egal, wie ungemütlich es wird. Ich muss die Tür hinter mir zumachen können.

»Mach das.«

»Wie lange wollt ihr denn dieses Arrangement durchziehen?«, erkundigt sich Yvonne überrascht. »Das klingt nach etwas Längerfristigem.«

»Wir schauen mal, wie es klappt«, meint Kai.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.