Stratton - Die Geisel by Falconer Duncan

Stratton - Die Geisel by Falconer Duncan

Autor:Falconer, Duncan [Falconer, Duncan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Luzifer Verlag
veröffentlicht: 2019-09-04T22:00:00+00:00


Kapitel 15

* * *

Kathryn saß auf der Couch im Wohnzimmer und starrte ins Nichts. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so gelangweilt gewesen zu sein. Der Raum war genauso spärlich eingerichtet und wenig einladend wie am Tag, als sie eingezogen waren. Genau wie der Rest des Hauses. Die Wände und der Kaminsims waren leer und es war keinerlei Bild oder irgendetwas Schmückendes zu sehen. Sie hatte einige gerahmte Familienfotos mitgebracht, aber die waren noch in einer Kiste in der Garage. Kathryn hatte nichts getan, damit das Haus wohnlicher aussah, und sie fand auch nicht die Motivation, damit anzufangen. Hank wäre bestimmt sauer, wenn er dieses Mal nach Hause kam. Bisher war er geduldig gewesen, aber jetzt waren sie schon seit drei Wochen da. Bald würde er vielleicht ein Barbecue veranstalten wollen und ein paar Kollegen einladen. Sie versuchte, diesen Morgen damit anzufangen, und ging ein paar Mal im Raum hin und her, dachte über Farbzusammenstellungen und die Einrichtung nach, aber das vergrößerte nur ihre Nervosität. Sie könnte Hank bitten, ein anderes Haus zu finden, aber damit hätte sie nur verschleiern wollen, dass sie hier nichts dafür getan hatte, es wohnlicher zu machen – das würde er sofort durchschauen.

Erneut sah sie auf die Uhr. In drei Stunden konnte sie die Mädchen von der Schule abholen. Sie würde sie beschäftigt halten, bis sie ins Bett mussten, und dann wäre es wieder genauso trübe und langweilig, bis sie selbst die Treppe hochgehen würde und ein weiterer Tag vorbei wäre. Hank würde irgendeinen Kompromiss mit ihr treffen müssen. Vielleicht sollte sie ihm sagen, sie wolle nur ein Jahr bleiben. Seiner Karriere würde das nicht groß schaden. Sie konnte immer noch behaupten, ihre Mutter wäre krank. Ein Jahr der Trennung könnte ihnen sogar guttun. Sie würde mit ihm darüber reden, sobald er zurück war. Sie brauchte etwas, worauf sie sich freuen konnte, etwas anderes, als noch 715 Tage durchhalten zu müssen.

Sie linste zum Telefon und überlegte, ob sie eine ihrer Freundinnen in Virginia anrufen sollte. Ein Großteil war sicher schon wach und gerade dabei, die Kinder für die Schule fertigzumachen. In der letzten Woche hatte sie die meisten von ihnen mehrere Male gesprochen und ihre Telefonrechnung ziemlich in die Höhe getrieben mit all den Ferngesprächen. Ohne diesen Kontakt hatte sie den Eindruck, sie würde früher oder später durchdrehen. Sie ließ immer noch absichtlich das Telefon ausgesteckt, falls eine der Ehefrauen anrufen sollte. Joan hatte schon dreimal versucht, sie zu erreichen, und zwei andere Ehefrauen je einmal in der ersten Woche. Sie hatten sie zum Tee eingeladen oder angeboten, ihr die Geschäfte in Bournemouth zu zeigen. Nach ein paar zusammengestoppelten Ausreden, die sicher unglaubwürdig geklungen hatten, hatte sie beschlossen, den Kontakt mit ihnen ganz zu vermeiden. Es bestand allerdings das Risiko, dass ein ausgestecktes Telefon dazu führte, dass eine von ihnen vorbeikam. Genau das war am Abend vorher geschehen, aber sie war nicht an die Tür gegangen. Nach einer Minute hatte sie gehört, wie jemand wieder zum Auto gegangen und weggefahren war. Aber da sie das Telefon ausgesteckt hatte, hieß das auch, dass Hank sie nicht anrufen konnte.



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