Solos Reise by Aiken Joy Smith

Solos Reise by Aiken Joy Smith

Autor:Aiken, Joy Smith [Aiken, Joy Smith]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


9

Die Erkundung

Solo beschloß zu warten, bis im Quorum der Schreck über Sprechers Tod nachgelassen hatte, ehe er seine Absicht vorbrachte. Und so vergingen noch einige Nächte, bis alle wieder einmal beisammen saßen und verhältnismäßig guter Stimmung waren.

»Nach dem nächsten Tag«, erklärte er entschlossen, »breche ich zu meiner ersten großen Erkundung auf.« Es war, als habe ein Blitz eingeschlagen.

»Solo!« rief Kitty-Kitty, die als erste die Fassung wiederfand. »Dazu bist du noch zu jung!«

»Ich bin schon mehr als zehn Kreisläufe alt, und das ist nicht mehr zu jung, Kitty-Kitty.«

»Warum gerade jetzt?« fragte Spanno. »Hat es etwas mit Sprecher zu tun?«

»Ich weiß nicht. Außerdem ändert das nichts. Ich möchte gehen … ich muß gehen.«

Alle Barden müssen, ehe sie ihre endgültige Größe erreicht haben, allein die unbekannte Welt außerhalb ihres Territoriums erkunden. Dieses Abenteuer kann mehrere Nächte, aber manchmal auch einen halben Kreislauf dauern. Die erste große Erkundung ist für die Barden wie ein Ritual, durch das sie zum Erwachsenen werden. Für die jungen Barden ist das Abenteuer verlockend. Eine starke, instinktive Wanderlust treibt sie, das Territorium zu verlassen und mit unbekanntem Ziel in fremdes Gebiet vorzudringen.

Solo lebte glücklich mit Spanno und den anderen in seinem Territorium, doch er wußte sehr wohl, daß es draußen eine Welt gab, von der er keine Ahnung hatte. Die Legenden berichteten von anderen Lebewesen, die er nie gesehen hatte, und von dichten Wäldern, die es zu erforschen galt. Aber vor allem wollte Solo einige Zeit weit weg von den Besitzern sein, um herauszufinden, wie das Leben ohne ihren Einfluß war. Er würde bald erwachsen und voll entwickelt sein, und auch er spürte den uralten Drang nach Abenteuern, den er nicht unterdrücken konnte und wollte.

»He, Kleiner«, sagte Ponder gespielt fröhlich, »ich bin in letzter Zeit auch ein bißchen unruhig. Warum gehen wir nicht zusammen? Eigentlich bin ich ganz froh, daß du auf die Idee gekommen bist. Ich brauche …«

»Nein, Ponder«, unterbrach ihn Solo, »das geht nicht. Du weißt, ich muß allein gehen. Du kannst mich nicht ewig beschützen.«

»Weshalb mußt du allein gehen?« fauchte Kitty-Kitty. »Weil es sich für einen Barden so gehört? Weil diese große Erkundung die Heldentat eines Barden ist, die man bardenhaft zu vollbringen hat?«

Selvyn lief aufgeregt hin und her. »Weißt du, wie gefährlich es draußen sein kann?« gab er zu bedenken. »Allein, und weit weg von diesem Territorium? Da gibt es Streuner, Hunde und …«

Selvyn suchte nach Worten und sah Spanno hilfesuchend an, denn er hoffte auf Zustimmung. Aber der Farbige schwieg.

»Wenn es für Solo Zeit ist zu gehen, sollten wir ihn nicht daran hindern«, sagte Ditto schließlich. »Wir wollen uns einfach nicht damit abfinden, daß der Kleine kein Kind mehr ist. Wir haben alle unsere große Erkundung hinter uns, und wir wissen, warum sie wichtig ist. Selbst die Legenden sagen …«

»Die Legenden!« fauchte Kitty-Kitty. »Mal redest du davon, die alten Sittan aufzugeben und nach den Grundsätzen der Vernunft zu leben, und im nächsten Augenblick kommst du wieder mit den Legenden!«

»Kitty-Kitty«, mischte sich Spanno ein, »Solo ist inzwischen ein richtiger Barde. Wir müssen ihn ziehen lassen.



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