Sherlock Holmes 03 (Romane 3): Der Hund der Baskervilles by Doyle Sir Arthur Conan

Sherlock Holmes 03 (Romane 3): Der Hund der Baskervilles by Doyle Sir Arthur Conan

Autor:Doyle, Sir Arthur Conan [Doyle, Sir Arthur Conan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Nichts, Sir.« Er war so aufgeregt, daß er kaum sprechen konnte, und die Kerze, die er hielt, ließ durch sein Zittern Schatten auf und nieder hüpfen. »Es war das Fenster, Sir. Ich gehe nachts herum, um nachzusehen, ob die Fenster geschlossen sind.«

»Im zweiten Stock?«

»Ja, Sir, alle Fenster.«

»Hören Sie, Barrymore«, sagte Sir Henry streng, »wir haben beschlossen, die Wahrheit aus Ihnen herauszukriegen, und Sie ersparen sich viel Ärger, wenn Sie lieber früher als später damit herausrücken. Also! Keine Lügen! Was haben Sie an diesem Fenster gemacht?«

Der Mann sah uns hilflos an und rang die Hände, wie jemand, der sich in äußerster Not und äußerstem Zweifel befindet.

»Ich habe nichts Böses getan, Sir. Ich habe eine Kerze ans Fenster gehalten.«

»Und warum haben Sie eine Kerze ans Fenster gehalten?«

»Fragen Sie mich nicht, Sir Henry – bitte fragen Sie mich nicht! Ich gebe Ihnen mein Wort, Sir, daß es nicht mein eigenes Geheimnis ist und daß ich es nicht verraten darf. Wenn es nur mich selbst anginge, würde ich es nicht vor Ihnen verbergen.«

Mir fiel plötzlich etwas ein, und ich nahm die Kerze vom Fensterbrett, auf das der Butler sie gestellt hatte.

»Er hat die Kerze wohl als Signal benutzt«, sagte ich, »mal sehen, ob jemand antwortet.«

Ich hielt die Kerze, wie er es getan hatte, und starrte in die Dunkelheit der Nacht hinaus. Undeutlich konnte ich die schwarze Masse der Bäume und die hellere Weite des Moors unterscheiden, da der Mond hinter Wolken war. Dann aber schrie ich triumphierend auf, denn ein kleiner Punkt gelben Lichts durchstieß plötzlich den dunklen Schleier und leuchtete ruhig inmitten des dunklen, vom Fenster eingerahmten Vierecks.

»Da haben wir es«, rief ich.

»Nein, nein, Sir, es ist nichts, wirklich nichts«, unterbrach mich der Butler; »ich versichere Ihnen, Sir -«

»Bewegen Sie das Licht, Watson!« rief der Baronet. »Sehen Sie, der andere bewegt es auch! Nun, Sie Schuft, wollen Sie noch immer leugnen, daß es ein Lichtsignal ist? Los, sprechen Sie! Wer ist Ihr Spießgeselle draußen, und was ist das für eine Verschwörung?«

Das Gesicht des Mannes bekam einen offen herausfordernden Ausdruck. »Das ist meine Sache, und nicht Ihre. Ich sage nichts.«

»Dann verlassen Sie augenblicklich meinen Dienst.«

»Sehr wohl, Sir. Wenn ich gehen muß, gehe ich.«

»Und Sie gehen in Schimpf und Schande. Zum Teufel, Sie sollten sich in Grund und Boden schämen. Ihre Familie hat über hundert Jahre mit der meinigen unter diesem Dach gelebt, und jetzt ertappe ich Sie bei dunklen, gegen mich gerichteten Machenschaften …«

»Nein, nein, Sir; nein, nicht gegen Sie!«

Es war die Stimme einer Frau, und Mrs. Barrymore stand in der Tür, noch bleicher und noch entsetzter als ihr Mann. Ihre massige Gestalt in Schal und Rock hätte komisch gewirkt, wenn ihr Gesicht nicht eine so starke seelische Erschütterung ausgedrückt hätte.

»Wir müssen gehen, Eliza. Das ist das Ende. Du kannst unsere Sachen packen«, sagte der Butler.

»Oh, John, John, habe ich dich so weit gebracht? Es ist meine Schuld, Sir Henry – nur die meinige. Er hat es nur um meinetwillen getan, weil ich ihn darum gebeten habe.«

»Dann reden Sie! Was bedeutet dies alles?«

»Mein unglückseliger Bruder verhungert auf dem Moor.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.