Sharpes Ehre by Bernard Cornwell

Sharpes Ehre by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell [Cornwell, Bernard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-1465-6
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-12-10T05:00:00+00:00


KAPITEL 14

Angel war vor dem Morgengrauen aufgewacht. Er hatte im Stall im warmen Stroh und in seinem dicken Mantel geschlafen. Als er gähnend erwacht war, hatte er sich aus dem Stroh gekämpft und war in den Hof gegangen. Dort hatte er sich Wasser ins Gesicht geklatscht und zum dunklen Dach empor geschaut, unter dem Sharpe mit der goldenen Frau schlief.

Angel hatte am vergangenen Abend die Sättel gewienert, die Pferde abgerieben und alles für diesen Morgen vorbereitet. Er hatte viel Mühe und Sorgfalt aufgewandt, damit alles tadellos war. Angel hatte es für eine Frau getan, die schöner war als alles, was er sich jemals in seinen Träumen vorgestellt hatte, und jetzt, aus weiterer Verehrung heraus, sattelte er den Hengst Karabiner und legte eine Decke über den Sattel, damit die Marquesa bequemer sitzen konnte. Er wusste, dass sie Französin war, und er hasste die Franzosen, aber eine so schöne Frau konnte nicht böse sein. Angel betete sie förmlich an.

Er probierte aus, ob sie es mit der Decke über dem Sattel bequem haben würde, ritt vom Hof und lenkte Karabiner nach Süden. Der Wind blies auf seinen Rücken, und Angel fror. Die Umrisse von Dorfbewohnern in Gassen und auf Höfen waren dunkel. Er legte eine Hand auf den Kolben seines Gewehrs, das er ins Sattelfutteral geschoben hatte.

Über den östlichen Bergen verkündete Lichtschimmer den neuen Tag. Angel ließ Karabiner traben. Er freute sich über den Ritt mit diesem großen Rappen, der ungeduldig die Mähne schüttelte und am liebsten losgaloppiert wäre. Angel stellte sich vor, El Arcángel zu sein, der gefürchtetste Partisan in Spanien, und in den Kampf zu reiten. Eine unglaublich schöne Frau mit goldblondem Haar und grauen Augen wartete auf seine Rückkehr, obwohl sie nicht glaubte, dass ein Mann von einer so selbstmörderischen Mission zurückkehren würde.

Angel zog das Gewehr aus dem Futteral und lenkte Karabiner hinab zum Fluss, wo die Frauen des Ortes ihre Wäsche wuschen. Dort würde er das Pferd saufen lassen und seinen Tagtraum fortsetzen mit dem großartigen Augenblick seiner Rückkehr aus der Schlacht, nicht zu sehr verwundet, und die goldblonde Frau würde mit ausgebreiteten Armen aus dem Haus laufen, ihn anlächeln – und dann sah Angel die Reiter auf der anderen Seite des Flusses.

Angel hielt sich in der Dunkelheit zwischen Kastanienbäumen auf. Er parierte Karabiner, als er die Silhouetten der Reiter im grauen Licht sah. Er spannte das Gewehr, um einen Schuss abzugeben und Sharpe zu warnen, doch dann wurde ihm klar, dass ein Schuss die Reiter alarmieren würde. Sie würden durch den Fluss preschen und ihn schnappen. Er trieb Karabiner an, wollte zurückreiten und Sharpe warnen, doch die Männer sahen die Bewegung, einer stieß einen Ruf aus, und dann galoppierten sie durch das seichte Wasser auf Angel zu. Sie waren ihm voraus, schnitten ihm den Weg zur Stadt ab, und der Junge, der nicht mehr der gefürchtete Arcángel war, sondern einfach Angel, der um sein Leben ritt, ließ den Rappen galoppieren.

Karabiner hängte El Matarifes Männer leicht ab und trug Angel südwärts durchs Tal, fort von der Ortschaft. Angel warf



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.