Scharia in Deutschland Wenn die Gesetze des Islam das Recht brechen by Sabatina James

Scharia in Deutschland  Wenn die Gesetze des Islam das Recht brechen by Sabatina James

Autor:Sabatina James [James, Sabatina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426424568
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2015-08-26T16:00:00+00:00


V.

Förderer des Terrors

Mit den Anschlägen von Paris und Kopenhagen im Januar beziehungsweise Februar 2015 wurde überdeutlich, dass sich die Methoden der Terroristen gravierend geändert haben. Bis zu diesem Zeitpunkt schien die Mörderbande des IS weit weg, doch nun ist auf beängstigende Weise klargeworden, dass die Killer längst unter uns leben. Was aber die wenigsten wahrhaben wollen, ist der Umstand, dass der Westen gemeinsam mit seinen Verbündeten in den arabischen Ländern diese Killer ausgebildet und ausgerüstet hat. Unsere Demokratie und unser Rechtssystem werden also von Feinden bedroht, die wir selbst erst in die Lage versetzt haben, uns gefährlich werden zu können.

Wer diese Entwicklung verstehen will, muss weit zurückblicken. Mit dem Ende des Osmanischen Reiches 1923 keimte die Sehnsucht nach einem neuen Kalifat auf. In der gesamten muslimischen Welt entstanden islamistische Bewegungen, die durch die Umwandlung der ehemaligen arabischen Kolonien in Nationalstaaten zusätzlichen Auftrieb bekamen. Zum Sündenfall des Westens aber kam es Anfang der achtziger Jahre in Afghanistan. Damals sahen die USA die Chance, die Sowjetunion in einen aussichtslosen Krieg mit den Taliban zu verwickeln. Als die ersten sowjetischen Truppen am 25. Dezember 1979 die Grenze zu Afghanistan überschritten, sagte der Sicherheitsberater des damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzeziński, laut Nouvel Observateur: »Wir haben jetzt die Gelegenheit, der Sowjetunion ihren Vietnamkrieg zu verpassen.« Seine Rechnung ging auf. Tatsächlich musste das sowjetische Militär letztlich demoralisiert und geschwächt abziehen. Letztlich trug der Krieg in Afghanistan zur Schwächung Moskaus und zum Sieg des Westens im Systemkampf bei. Gleichzeitig aber hatte sich der Westen einen Feind geschaffen, den er heute mehr fürchtet als alles andere auf der Welt.

»Die USA bemühten sich gemeinsam mit ihrem treuen Bündnispartner Saudi-Arabien um Einfluss auf die mit dem Islamismus sympathisierenden bürgerlichen Schichten der arabischen Länder. Sie nahmen an, das Bürgertum könne die radikalisierten Jugendlichen aus den Städten neutralisieren«, schreibt Günther Lachmann in seinem Buch Tödliche Toleranz. Auf der anderen Seite unterstützte die Sowjetunion die Khomeini-Revolution im Iran. Sie hoffte wohl, daraus eine antiimperialistische und antikapitalistische Bewegung schmieden zu können. »Die einzigen Profiteure dieser Strategie waren letztlich die Islamisten, die zwar das Geld nahmen, sich aber ansonsten weder von der Sowjetunion noch von den USA vereinnahmen ließen«, so Lachmann. Nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan begannen die USA damit, die Aufständischen über Pakistan mit Waffen zu versorgen. Das Geld hierzu kam aus Saudi-Arabien, das wiederum das Ziel verfolgte, seinen puritanisch fundamentalistischen Islam zu verbreiten. »Der Kampf der Muslime gegen die Kommunisten solidarisierte die Bevölkerung in den arabischen Staaten gegen einen gemeinsamen Feind. Saudis, Muslimbrüder und die pakistanische Partei Jama’at-i Islami begannen damit, aus allen Ländern Nachschub für die Mudschahidin zu rekrutieren. Eine Aufgabe, die ihnen vor allem in Ägypten nicht schwerfiel. Denn dort waren die Islamisten nirgendwo mehr vor der Geheimpolizei sicher«, so Lachmann.

Unterstützt von der US-Rüstungsmaschinerie richtete der aus Jordanien stammende palästinensische Islamist Abdullah Azzam 1984 im pakistanischen Peschawar eine Rekrutierungsstelle ein. Finanziell unterstützte ihn die saudische Führung. Ein anderer Saudi unterstützte die Mudschahidin nicht nur finanziell, sondern wurde ihnen ein guter Freund und Mitkämpfer: Osama bin Laden. In sein



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