Sandsturm by James Rollins

Sandsturm by James Rollins

Autor:James Rollins
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-02-28T08:02:59+00:00


17:10

Omaha führte Painter durch den Al-Haffa-Suk. Die anderen waren in dem Haus geblieben, um sich auszuruhen und auf Captain al-Haffi und ihr Transportmittel zu warten. Omaha hoffte, dass sie überhaupt ein Ziel hatten, zu dem sie fahren konnten.

Wut pochte bei jedem Schritt in ihm. Painter hatte Safia gesehen, war nur wenige Meter von ihr entfernt gewesen … und hatte zugelassen, dass die Kidnapper mit ihr davonfuhren. Die Zuversicht des Mannes, sie verfolgen zu können, hatte in dem vermeintlich sicheren Haus einen herben Rückschlag erlitten. Omaha sah es in Painters Augen. Besorgnis.

Der Mistkerl hätte versuchen sollen, sie zu retten, als er die Chance dazu hatte. Scheiß auf das Risiko. Die unerträgliche Vorsicht des Mannes würde Safia noch das Leben kosten. Und dann kämen all ihre Bemühungen zu spät.

Omaha bahnte sich einen Weg zwischen den Ständen und Karren des Marktes hindurch, taub für das Stimmengewirr, das Geschrei der Händler, das erregte Hin und Her hitzigen Feilschens, das Kreischen von Gänsen in Käfigen, das Schreien eines Esels. Das alles vermischte sich zu einem weißen Rauschen.

Der Markttag war beinahe zu Ende, da die Sonne sich bereits dem Horizont näherte. Wind war aufgekommen. Markisen knatterten, Staubfahnen wehten hoch, und die Luft roch nach Salz, Gewürzen und bevorstehendem Regen.

Die Monsunzeit war schon vorüber, aber der Wetterbericht warnte vor einem Dezembersturm, einer Front, die landeinwärts zog. Das Gewitter letzte Nacht war nur das erste einer ganzen Reihe von Unwettern gewesen. Man redete bereits davon, dass dieses Wettersystem die Berge überqueren und sich mit dem nach Süden ziehenden Sandsturm vereinigen und so einen Monstersturm erzeugen könnte.

Aber Omaha hatte größere Sorgen als schlechtes Wetter.

Omaha eilte über den Suk. Ihr Ziel lag am anderen Ende, wo eine Zeile moderner Geschäfte entstanden war. Omaha schlängelte sich zwischen den letzten Ständen hindurch, die Parfüms zu Schleuderpreisen verkauften, Weihrauchschalen, Bananen, Tabak, handgemachten Schmuck und traditionelle Dhofar-Kleider aus Samt mit Perlen- und Zechinenverzierungen.

Schließlich erreichten sie die Straße, die den Suk von der modernen Einkaufsmeile trennte. Omaha deutete zur anderen Seite. »Da ist es. Wie soll der Laden uns helfen, Safia zu finden?«

Painter trat auf die Straße. »Das zeige ich Ihnen.«

Omaha folgte. Er schaute hoch zu dem Schild: SALALAH INTERNET CAFÉ. Der Laden war spezialisiert auf raffinierte Kaffees und bot eine internationale Auswahl an Tees, Cappuccinos und Espressos an. Ähnliche Einrichtungen gab es an den abgelegensten Orten. Nötig war nur eine Telefonverbindung, und man konnte auch in den isoliertesten Winkeln dieser Welt im Web surfen.

Painter betrat das Café. Er ging zu dem Mann hinter der Theke, einem blonden Engländer mit dem Namen Axe, der ein T-Shirt mit der Aufschrift FREE WINONA trug, und nannte ihm seine Kreditkartennummer und das Gültigkeitsdatum.

»Sie haben die Nummern auswendig gelernt?«, fragte Omaha.

»Man weiß ja nie, wann man auf hoher See von Piraten angegriffen wird.«

Während der Mann die Nummern eingab, fragte Omaha: »Ich dachte, Sie wollten sich bedeckt halten? Aber zeigt die Benutzung Ihrer Kreditkartennummer nicht, dass Sie noch am Leben sind?«

»Ich glaube nicht, dass das noch wirklich wichtig ist.«

Das elektronische Kreditkartengerät piepste. Der Mann zeigte ihm den hochgereckten Daumen. »Wie viel Zeit brauchen Sie?«

»Ist es eine Highspeed-Verbindung?«

»DSL, Kumpel.



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