Sabrina by Heidrun Groth

Sabrina by Heidrun Groth

Autor:Heidrun Groth [Groth, Heidrun]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Marta Press
veröffentlicht: 2015-04-29T16:00:00+00:00


Ausbildung und Berufstätigkeit

In den Sommerferien 1997 musste Sabrina sich einer Mandeloperation unterziehen. Mitte August 1997 fing sie dann mit ihrer Ausbildung zur Krankenpflegehelferin an. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung bewarb sie sich in Bayern um einen Arbeitsplatz. Sie fand eine Anstellung in einem Pflegeheim in München.

Bei meinem Vater stand eine größere Operation an. Nebenbei musste ich die Pflege meiner kranken Mutter sicher stellen. Ich fragte Sabrina, die bei uns zu Besuch war, ob sie zu der Zeit Urlaub beantragen könnte, um mich zu unterstützen. Ich hatte nicht bedacht, dass sie noch in der Probezeit war. Sie rief ihre Arbeitsstelle an und bekam am Telefon die Zusage. Die Pflegedienstleiterin war am Telefon sehr nett und schien Verständnis zu haben. Auf meinen Wunsch hin hatte Sabrina den Lautsprecher an, so dass ich das Gespräch mit verfolgen konnte. Sie sagte zu und Sabrina sollte, wenn sie wieder im Dienst ist, die Urlaubszeit schriftlich beantragen. Noch bevor es soweit war bekam Sabrina unerwartet die Kündigung. Dies sagte sie mir aber nicht. Sie wollte mich nicht zusätzlich belasten. Zwei Wochen später hatte sie eine neue Anstellung gefunden. Als dieses Arbeitsverhältnis wegen Zahlungsunfähigkeit seitens des Arbeitgebers beendet wurde, zog sie nach Nürnberg. Von da an hat Sabrina kaum etwas von sich hören lassen. Das ging zwei Jahre lang. In dieser Zeit sind wir nach Hamburg gezogen. Da Sabrina über ihr Handy auch nicht zu erreichen war, konnten wir sie nicht einmal über unseren Umzug informieren. Dass ihre Oma verstorben war, erfuhr sie erst ein Jahr später. Die Zeit, in der wir von Sabrina nichts hörten war für meinen Vater (meine Mutter hatte durch ihre Demenz nichts mitbekommen) und für uns sehr schwer. Wir machten uns Gedanken, ob etwas passiert ist. Wir haben so manche Nacht deshalb sehr schlecht geschlafen.

Ende November 2002 meldete Sabrina sich plötzlich über Handy bei mir. Da sie Schwierigkeiten mit dem Sozialamt hatte, wollte sie, dass sie bei mir familienversichert wird. Das ging nicht, da sie in einer anderen Krankenversicherung war und nicht mehr bei uns lebte.

Sabrina hatte eine neue Arbeit gefunden. In der Probezeit musste sie zum Arzt, da sie nicht laufen konnte und starke Schmerzen hatte. Der Arzt stellte fest, dass ihre Achillessehne kurz vor dem reißen war. Ihr Bein wurde mit einer Schiene ruhig gestellt. Der Arbeitgeber kündigte sie daraufhin fristlos. Das Arbeitsamt schickte sie sofort zur Rechtsantragsstelle beim Arbeitsgericht. Der Rechtspfleger nahm ihre Klage auf. Der Gerichtstermin war im Januar 2003. Sie hatte noch für die geleisteten Stunden ihren Lohn zu bekommen. Für das Krankengeld war jetzt ihre Krankenkasse zuständig. Diese schickte die Papiere an sie und ihren Arbeitgeber. Dieser hielt es aber nicht für nötig, die Papiere auszufüllen und den ausstehenden Lohn zu zahlen.

Ich schickte Sabrina zum Sozialamt. Ihr blieb nichts weiter übrig. Sie erhielt aber erst in zwei Wochen einen Termin! Mein Vater und wir schickten ihr abwechselnd Geld für Essen. Kurz vor Weihnachten hatte sie den Termin beim Sozialamt. Da sie noch Lohn und Krankengeld bekam, hatte sie keinen Leistungsanspruch, weil dieses den Betrag der Sozialhilfe überstieg. Die Krankenkasse mahnte derweil noch einmal den Arbeitgeber.



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