Royal. E-Box by Valentina Fast

Royal. E-Box by Valentina Fast

Autor:Valentina Fast
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-02-03T16:00:00+00:00


14. KAPITEL

WENN DU NICHT MEHR WEISST, OB DU AUF DEINEN BAUCH ODER AUF DEINEN KOPF HÖREN SOLLST

»Wie hast du geschlafen?« Henry kam mir entgegen, als ich gerade aus meinem kargen Zimmer trat, das der Hauptwächter mir zugewiesen hatte, und zum Frühstück gehen wollte.

»Schlecht.« Ich stöhnte und schüttelte meinen Kopf. »Ich bin einfach nur genervt, weil wir jetzt hier herumsitzen müssen, während der König und die Königin auf ihre Hinrichtung warten. Das macht mich noch wahnsinnig!«

Henry nickte mitfühlend. »Mir geht es nicht anders. Aber Hauptwächter Griffins Plan ist gut. Und es stimmt, dass wir aufpassen müssten, wenn wir uns jetzt schon mit zweihundert Wächtern auf den Weg zur Kuppel machen würden.«

»Sicher. Aber was ist, wenn dieser tolle Plan nicht aufgeht und wir schlicht und ergreifend zu spät kommen?«, zischte ich leise und folgte ihm in Richtung der Kantine.

»Der Plan wird funktionieren. James und ich sind gestern Abend noch in den Aufenthaltsraum gegangen, um ein wenig mit den Wächtern aus der Truppe zu plaudern. Sie sind genauso überzeugt wie wir, dass Handlungsbedarf besteht. Und Marek ist mein Freund. Wenn er das Gefühl hat, dass diese Menschen das Richtige tun, dann glaube ich ihm.«

»Wenn du meinst«, erwiderte ich noch immer wenig überzeugt und öffnete die Tür zur Kantine, hinter der uns Hunderte männlicher Stimmen empfingen.

Ich stellte mich mit Henry in die Reihe der Wartenden bei der Essensausgabe an. »Hast du Grigori und James heute schon gesehen?«

»Ja, sie sitzen dort hinten. Am Tisch des Hauptwächters«, bedeutete er mir.

»Gut. Ich wollte noch mit Grigori sprechen.«

»Wieso?« Henry hielt der Frau an der Essensausgabe sein Tablett hin, woraufhin sie ihm eine Schale mit etwas gab, das dem Haferschleim aus dem Ausbildungslager erschreckend ähnelte. Als sie mir eine Schale mit demselben Inhalt reichte, bedankte ich mich höflich und verzog mein Gesicht erst, als ich mich längst umgedreht hatte.

»Weil ich mir überlegt habe, dass wir uns einen Ausweichplan zurechtlegen sollten. Nur für den Fall, dass hier irgendetwas schiefgeht«, erklärte ich schnell und lächelte Henry entschuldigend an, als er mich skeptisch musterte.

»Du denkst doch nicht immer noch, dass hier etwas nicht stimmt, oder?«, fragte er leise und bahnte sich seinen Weg an den vielen Tischen und Stühlen vorbei.

»Nicht direkt. Ich will bloß auf Nummer sicher gehen. Das darfst du mir wirklich nicht übel nehmen. Ich mache mir einfach nur Sorgen.« Ich stoppte am Tisch, wo die anderen saßen, und versuchte ein ungezwungenes Lächeln aufzusetzen. »Guten Morgen.«

»Guten Morgen«, kam es einstimmig zurück und ich beobachtete schmunzelnd, wie sich der Hauptwächter, Grigori, James und Marek ihren Haferschleim hineinzwangen.

»Wie wäre es, wenn Sie heute alle an unserem Training teilnehmen?«, schlug Hauptwächter Griffin vor. »Es ist sicher spannend für Sie. Und da wir alle gemeinsam auf Mission gehen, wird es keinesfalls schaden.« Er schob seine leere Schüssel mit einer Miene von sich, als hätte er gerade in den Schlund eines Höllenmonsters geblickt.

»Das hört sich gut an«, erwiderte James und lächelte breit.

Ich nickte nur und schaute hinunter auf meinen Haferschleim. Die Tage außerhalb der Kuppel hatten mich wohl verwöhnt, denn ich konnte es einfach nicht mehr über mich bringen, das Zeug zu essen.



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