Robin und Gott by Sjoerd Kuyper

Robin und Gott by Sjoerd Kuyper

Autor:Sjoerd Kuyper [Kuyper, Sjoerd]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Vor ihnen im Dorf fängt die Glocke der Kirche an zu läuten. Sie läutet laut und hört gar nicht mehr auf.

Die Leute kommen aus ihren Häusern und gehen zur Kirche. Es ist viel los auf den Straßen, mitten in der Nacht.

Die Kirche steht gegenüber vom Café Zum Ritter Sint Joris.

Zwischen der Kirche und dem Café ist ein großer Platz.

„Hier war die Kirmes, Opa“, sagt Robin.

„Das weiß ich noch“, sagt Opa. „Du bist damals Karussell gefahren.“

„Das weißt du noch gut, Opa“, sagt Robin.

„Ja“, sagt Opa. „Da war Kirmes und nun ist Weihnachten.“

„Auf der Kirmes ist es laut“, sagt Robin.

„Und an Weihnachten ist es still“, sagt Opa. „Nachher in der Kirche musst du auch still sein.“

Die Kirche ist sehr hoch. Schrecklich hoch. Das kann man gut sehen, wenn man sich ganz nah davor stellt und zum Wetterhahn auf dem Turm hochschaut. Aber wenn man in der Kirche ist, kann man es noch besser sehen. Robin ist zum ersten Mal in seinem Leben in der Kirche. Von innen scheint die Kirche fast so hoch zu sein wie draußen die Wolken. Es brennen große Kerzen und aus der Orgel kommt Musik.

„Wir setzen uns oben hin, auf die Empore“, sagt Opa. „Da können wir alles gut sehen.“

Vieles in der Kirche ist aus Holz. Robin und Opa steigen eine Holztreppe nach oben. Da ist ein hölzerner Boden, die Empore. Sie ist auf einer Seite offen. Von da aus kann man hinunterschauen, dann sieht man die ganze Kirche. Da ist auch ein kleines Geländer aus Holz. Das ist praktisch. Da kann man nicht runterfallen. Und da stehen Bänke aus Holz. Robin und Opa setzen sich auf die vorderste Bank und schauen hinunter. Opa schaut über die Brüstung, Robin schaut zwischen den Stäben durch.

In der Kirche ist es behaglich. Robin sieht alle möglichen Leute. Es sind auch Kinder aus dem Kindergarten da. Robin sieht Nellie und Alexander, Elias und Hermann, Jan, Wiepke und Wim. Er winkt ihnen zu, aber sie winken nicht zurück. Sie sehen Robin nicht. Sie rennen fröhlich herum. Die Erwachsenen sitzen auf den Bänken. Alle unterhalten sich. Aber als die Orgel aufhört zu spielen, werden alle Menschen still. Weihnachten. Die Kinder setzen sich. Sie haben gute Plätze, ganz vorne.

Ein Mann in einem schwarzen Kleid kommt in die Kirche.

„Das ist der Pfarrer“, flüstert Opa.

Der Pfarrer steigt eine kleine Treppe hoch und stellt sich auf einen winzig kleinen Balkon. Es ist fast so, als würde er auf einem Schiff ganz vorne stehen und über das Meer blicken. Aber das tut er nicht. Er schlägt ein Buch auf und schaut hinein. Er sagt etwas zu den Menschen in der Kirche.

Robin kann nicht verstehen, was der Pfarrer sagt. Die Orgel beginnt wieder zu spielen. Und dann...

Robin erschrickt fürchterlich!

Alle Leute fangen an ganz laut zu singen!

Es dröhnt und hallt und donnert durch die Kirche. Robin drückt sich ganz ganz nah an Opa und legt sein Ohr an Opas Brust. Opa singt auch. Seine Stimme dringt brummend durch die Rippen und die Haut nach draußen. So kommt Opas Stimme in Robins Ohr.



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