Rette die Reitschule Petra! by Tulla Hagström

Rette die Reitschule Petra! by Tulla Hagström

Autor:Tulla Hagström
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2018-04-24T00:00:00+00:00


Wie soll es weitergehen?

„Wir glauben, daß Bjurbäcks Reitschule von großem Wert für unsere Jugend ist und hoffen, daß der Reitclub Unterstützung bekommt, um weitermachen zu können“, las Anna, die Nachbarbäuerin, von dem Blatt, das Petra mitgebracht hatte. „Ja, das kann ich schon unterschreiben. Mal sehen, ob hier irgendwo ein Kugelschreiber liegt.“

Sie legte den Zettel auf den Küchentisch und schrieb ihren Namen in die dafür vorgesehene Spalte. „Mein Mann unterschreibt sicher auch“, sagte sie dann. „Er sitzt im Wohnzimmer, und Mick zeichnet ihn.“

„Ach, dann hat’s Mick also doch noch geschafft, ihn zu überreden?“ fragte Petra überrascht.

Petrus hatte ein markantes Gesicht, und Petra konnte verstehen, weshalb Mick ihn so gern zeichnen wollte. Doch bisher hatte sich der alte Bauer immer dagegen gewehrt.

„So einen Alten wie mich solltest du nicht zeichnen“, hatte der Bauer immer wieder gesagt, „wenn’s auf dem Nachbarhof ein hübsches Mädchen gibt.“

„Petra werde ich auf jeden Fall noch malen“, hatte Mick erwidert.

Doch nun hatte Petrus also nachgegeben. Petra fand es besser, die beiden nicht zu stören. Deshalb blieb sie in der Küche sitzen und unterhielt sich mit Anna. Es dauerte noch eine Weile, bis Petrus aus dem Wohnzimmer kam, gefolgt von Mick, der seinen Zeichenblock unter dem Arm hielt.

„Na, ist’s schön geworden?“ fragte Anna scherzhaft.

„Schön nicht, aber ähnlich!“ erwiderte ihr Mann.

„Können wir’s uns ansehen?“

Mick legte den Block auf den Küchentisch.

„Oh, das ist ja großartig!“ sagte Anna. „Wir sollten direkt ein Bild bei dir bestellen, um es hier aufzuhängen.“

„Sie bekommen das hier“, erwiderte Mick. „Wenn ich demnächst noch mal einen Versuch machen darf!“

Petrus und Anna stimmten zu und bedankten sich, während Petra sich über den Block beugte und einen Blick auf die Zeichnung warf. Sie war sehr ähnlich geworden. Das waren Petrus’ lange Nase, sein borstiger Schnurrbart und seine etwas vorgewölbte Stirn, die Petra so oft an einen großen, gutmütigen Bären denken ließ. Doch Mick hatte es nicht ganz geschafft, das humorvolle Blinken seiner Augen auf das Papier zu bannen. Petrus und seine Frau versicherten zwar, daß das Porträt erstaunlich gut gelungen sei, doch Petra äußerte sich kaum, da Mick selbst offensichtlich nicht zufrieden war.

„Du bist ja schon fleißig am Unterschriftensammeln“, sagte er, als sie zusammen den Hof verließen.

„Ach, ich hab ja erst mich selbst, meine Eltern und unsere Nachbarn auf der Liste. Aber ich werde schon dafür sorgen, daß sie voll wird!“

„Ein paar Mädchen in der Reitschule fanden den Text zu kurz.“

„Ja, vielleicht. Aber Astrids Mutter meinte, daß manche Leute bei einem langen Text nicht so leicht unterschreiben.“

Mick nickte. „Da kann sie schon recht haben.“

Sie gingen in der Abenddämmerung quer über die Weide. Der Himmel war bedeckt, und die Sterne schimmerten blaß zwischen Wolkenfetzen.

„Karin überläßt mir jetzt schon die meisten Ausritte“, erzählte Mick, „aber bisher kenne ich mich noch nicht besonders gut in der Gegend aus. Könntest du mir am Wochenende vielleicht ein paar Reitwege zeigen?“

„Natürlich. Wir könnten zusammen ausreiten. Wann hättest du Zeit?“

„Am Samstag nach den Reitstunden, wenn die Pferde gefüttert werden. Ich kann Saga etwas früher ihr Futter geben. Sieh mal, dort ist Rigel!“

„Ist er aus der Koppel ausgebrochen?“

Petra sah sich erschrocken um, doch Mick lachte.



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