Resilienz und Resilienzförderung über die Lebensspanne by Maike Rönnau-Böse Klaus Fröhlich-Gildhoff

Resilienz und Resilienzförderung über die Lebensspanne by Maike Rönnau-Böse Klaus Fröhlich-Gildhoff

Autor:Maike Rönnau-Böse,Klaus Fröhlich-Gildhoff
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2015-08-27T16:00:00+00:00


Berufliche Entwicklung

Die Entwicklungen im Beruf hängen auch im mittleren Erwachsenenalter von verschiedensten Faktoren ab. So spielt es eine große Rolle, welches Arbeitsverhältnis bzw. welche Position bis dahin eingenommen wurde. Sehr viele ältere Studien haben sich hauptsächlich mit Männern aus der Mittelschicht befasst und dadurch das mittlere Erwachsenenalter als Höhepunkt im beruflichen Leben definiert (vgl. z. B. Levinson, 1979). Diese Ergebnisse lassen sich auf heutige Arbeitsverhältnisse nur bedingt übertragen, da – wie schon im frühen Erwachsenenalter deutlich wurde – Berufsbiographien sehr heterogen verlaufen und von Diskontinuität geprägt sind. Arbeitnehmer, die als »Arbeiter« tätig sind, sind darüber hinaus mit der Annahme konfrontiert, dass ältere Arbeiter weniger leisten als jüngere (vgl. Übersicht zur »Defizithypothese« Hoff, 2005). Auch wenn sich diese Einschätzung empirisch nicht halten lässt, ist diese Einstellung doch weit verbreitet und führte zumindest lange Zeit oftmals zur Verjüngung des Personals und einer Bevorteilung von jüngeren Arbeitnehmern; dieser Trend scheint sich angesichts des Fachkräftemangels zu verändern. Allemand, Lehmann und Martin (2012) zitieren eine Studie von Ng und Feldman (2008) nach der ältere Arbeitnehmer genauso motiviert sind wie jüngere und dass mögliche schlechtere Arbeitsleistungen mit anderen Leistungsdimensionen kompensiert werden, wie z. B. anderen helfen und kooperieren oder organisatorische Regeln und Prozesse beachten. So kann »der berufliche Bereich …[vor allem in der zweiten Hälfte des] mittleren Erwachsenenalter eine Phase der kritischen Bilanzierung, des Konfrontiertwerdens mit Grenzen, mit Stigmatisierungen und der Auseinandersetzung mit möglichen Abbauprozessen dar[stellen]« (Faltermaier et al., 2014, S. 217). Auf der anderen Seite können Allemand, Lehmann und Martin (2012) nach einer Zusammenfassung der Befunde von Alter und Arbeitszufriedenheit, eine positive Korrelation zugunsten des Alters feststellen. D. h. ältere männliche Arbeitnehmer sind im Durchschnitt zufriedener als jüngere. Ab dem 30. Lebensjahr steigt die Zufriedenheit an, nachdem sie bis dahin kontinuierlich abgenommen hat. Am zufriedensten waren laut der Studie von Eskildsen, Kristensen und Westlund (2004) die Arbeitnehmer im Alter von 60+.

Für viele Frauen bedeutet das mittlere Erwachsenenalter den Wiedereinstieg in den Beruf, falls sie für die Kindererziehung ausgesetzt haben. Dabei stellten Wippermann und Wippermann (2008) hier Unterschiede je nach Bildungsniveau fest. Frauen mit geringeren und mittleren Bildungsabschlüssen nutzen den Wiedereinstieg, um neben der Familie noch eine andere Tätigkeit zu haben und sind hauptsächlich in Teilzeit oder in Minijobs beschäftigt. Frauen mit einem höheren Bildungsniveau haben ihre Berufsrückkehr stärker geplant, wollen sich weiterentwickeln und Familien- und Berufsleben in Einklang bringen (vgl. Faltermaier et al., 2014, S. 219).



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