Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team by Margot Berger

Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team by Margot Berger

Autor:Margot Berger [Berger, Margot]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder
veröffentlicht: 2014-01-22T00:00:00+00:00


7. Kapitel

Ponyfell am Hemdkragen

»Imke Zavelstein wird sich beim Schrubben die Fingernägel ruinieren«, sagte Conny, als sie später mit ihren drei Reiterfreunden in der U-Bahn saß.

Grinsend betrachtete sie das Foto, das Imke bei ihrer demütigenden Strafarbeit zeigte. Der raue Schwamm und Imkes Fingernägel ergaben keine glückliche Paarung. Das erkannte man leicht.

»Herr Jensen bekommt sicher vor Schreck einen Herzanfall«, prophezeite Bastian, »wenn er die Nervis bei der Arbeit sieht.«

Er lehnte sich zu Conny hinüber, um sich einen Blick auf den putzenden »Obernervi« zu gönnen.

Der erste große Krankenbesuch bei Kai Jensen stand bevor. Bastian hatte mit seiner Polaroid-Kamera vorhin rasch ein paar Sofortbilder für den Chef geschossen. Die sechs Fotos wanderten nun in der U-Bahn von Hand zu Hand. Die Nervis beim Putzen. Conny mit Schubkarre.

Luisa beim Ausmisten. Jule beim Einfetten vom Lederzeug. Theresa, Merle und Sophie striegelten die Pferde. Axel Rakete und Nicky trugen die Sättel für den Unterricht herbei.

Ein starkes Team!

An der U-Bahn-Station Hauptbahnhof-Süd stiegen sie aus und machten einen Umweg an der Außenalster entlang. Dort weitet sich der Fluss Alster zu einem richtigen See aus. Über das flache Gewässer bläst immer eine erfrischende Brise, auch an fast windstillen Tagen wie diesem. Zehn oder zwölf Segelboote auf dem Wasser schienen sogar richtig Geschwindigkeit aufzunehmen.

»Vom St. Martin kann man auch auf die Alster sehen«, wusste Luisa. »Zumindest von den Fluren aus.«

Sie erreichten das Krankenhaus diesmal durch den Hintereingang, wo die Unfall-Chirurgie lag. So sparten sie sich den langen Marsch über die große Anlage.

»Oha«, sagte Herr Jensen, als die vier in sein Zimmer kamen. »Der halbe Stall.«

Mit einer Hand zog er sein grünes T-Shirt zurecht, das Schwester Heike ihm über den Schlüsselbein-Verband gezogen hatte (die mürrische Hilfe von Pille hatte er abgelehnt). Kai Jensen strahlte. Er zog sich an dem Plastikdreieck hoch, das über ihm schaukelte. Das ging schon viel zügiger als noch vor zwei Tagen.

Mehmet Kütük, wie immer in Hellblau, saß auf seinem Bett am Waschbecken und überflog die ZeitungsSchlagzeilen in der Hürriyet.

»Hallo, Herr Kütük.« Luisa gab ihm die Hand. »Super, wie Sie das mit dem Telefon machen. Ich meine, wie Sie den Hörer für Herrn Jensen halten.«

»Kein Problem«, sagte Mehmet Kütük.

Ein paar Minuten lang herrschte eine verlegene Stimmung im Krankenzimmer. Es »fremdelte«. Komisch, den Stallbesitzer an diesem ungewohnten Ort zu sehen. Und in Gips.

Nur Luisa fand nichts daran merkwürdig. Schließlich kannte sie das Zimmer. Sie brach das Eis, indem sie die Arbeitsfotos auf der Bettdecke ausbreitete.

»Gucken Sie mal, so fleißig sind wir.«

Jule kramte in ihrem Rucksack. »Halt - ich habe ja auch etwas.«

Ein Gurtschoner kam zum Vorschein, den sie zum Waschen mit nach Hause nehmen wollte. »Hier.« Sie hielt Herrn Jensen den verschwitzten Teddybezug unter die Nase. »Damit Sie den Stallgeruch nicht vergessen.«

Die Tür ging auf. Schwester Heike mit dem BlutdruckMessgerät. »Hmmm . . . riecht gewaltig nach Pferd hier.« Sie schnupperte. »Habt ihr etwa eins mitgebracht?« Sie zwinkerte den Besuchern zu und linste unter die Betten, als ob sie wirklich nach einem versteckten Vierbeiner suchte.

Die Mädchen lachten.

»Mögt Ihr Kopenhagener?«, fragte die Stationsschwester, während sie Herrn Jensens Blutdruck überprüfte. »Wir haben noch welche von der Kaffeezeit übrig.



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