Ramona liebt Mama - meistens by Cleary Beverly

Ramona liebt Mama - meistens by Cleary Beverly

Autor:Cleary, Beverly [Cleary, Beverly]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Am Morgen, ein paar Sekunden nachdem sie wach geworden war und festgestellt hatte, dass sie im Bett ihrer Schwester lag, legte sich ein trübes, unglückliches Gefühl über Ramona. Ihre Eltern hatten sich gestritten. Ihr graute davor, ihnen beim Frühstück zu begegnen. Sie hatte keine Ahnung, was sie zu ihnen sagen sollte. Bisus sah auch ganz unglücklich aus. Das Anziehen dauerte viel länger als sonst, und als sie endlich in die Küche kamen, staunten sie. Ihre Eltern saßen beim Frühstück und teilten sich die Morgenzeitung.

»Guten Morgen, Mädchen!«, sagte Mr Quimby so munter wie immer.

»Der Haferbrei steht auf dem Herd.« Mrs Quimby lächelte ihren Töchtern liebevoll zu. »Habt ihr gut geschlafen?«

Da wurde Bisus plötzlich wütend. »Nee, haben wir nicht.«

»Nee, haben wir nicht«, echote Ramona. Die Wut ihrer Schwester gab ihr den Mut dazu. Dachte ihre Mutter etwa, sie würden gut schlafen, wenn sie sich solche Sorgen machen mussten?

Erschrocken ließen beide Eltern ihre Zeitung fallen.

»Und ihr seid schuld«, ließ Bisus sie wissen.

»Was redest du denn da?«, fragte Mrs Quimby.

Bisus war den Tränen nahe. »Um euren großen Streit, darum geht’s.«

Ramona blinzelte ebenfalls die Tränen zurück. »Ihr habt nicht mal miteinander geredet. Und du hast Papa gehauen.«

»Natürlich haben wir miteinander geredet«, sagte Mrs Quimby. »Wie kommst du bloß auf so was? Wir waren einfach nur müde, das war alles. Gestern war einer von den Tagen, an denen alles schief läuft.«

Genau, dachte Ramona.

»Ich bin ins Bett gegangen und hab gelesen«, fuhr ihre Mutter fort, »und Papa hat ferngesehen. Das war alles.«

Ramona war ganz schwach vor Erleichterung. Aber gleichzeitig war sie auch sauer auf ihre Eltern, weil sie ihr so viel Kummer gemacht hatten.

»Erwachsene sollten sich nicht streiten«, sagte sie.

»Ach du meine Güte, warum denn das nicht!«, sagte Mrs Quimby.

Ramona war unerbittlich. »Erwachsene sollten perfekt sein.«

Ihre Eltern lachten.

»Ja, so ist das«, sagte Ramona beharrlich, dieses Gelache machte sie sauer.

»Nenn mir mal einen perfekten Erwachsenen«, forderte Mr Quimby sie auf. »Das kannst du nicht, wetten?«

»Ist dir noch nicht aufgefallen, dass Erwachsene nicht perfekt sind?«, fragte Mrs Quimby. »Und schon gar nicht, wenn sie müde sind.«

»Warum meinen sie dann, dass wir Kinder uns immer perfekt benehmen sollen?«, wollte Ramona wissen.

»Gute Frage«, sagte Mr Quimby. »Darüber muss ich mal nachdenken.«

»Wir wollen, dass ihr perfekt werdet, damit ihr später nicht ständig anderen mit den Pfannkuchen eurer Großmutter auf die Nerven geht«, sagte Mrs Quimby. Diese Antwort fanden beide Eltern ziemlich komisch.



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