Rambo by David Morrell

Rambo by David Morrell

Autor:David Morrell
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Action
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2011-11-23T23:00:00+00:00


13

Um sechs Uhr verwandelte sich der Regen in schweren Hagel. Ein paar Hagelkörner, so groß wie Kieselsteine, schlugen Shingleton so hart ins Gesicht, daß sie unter einem Baum in Deckung gehen mußten. Die Blätter waren bereits abgefallen, aber die kahlen Äste boten noch einigen Schutz, wenn auch ein guter Teil der Hagelkörner Teasles nackten Oberkörper trafen sowie seine Arme, die er schützend um den Kopf geschlungen hatte. Er hatte es eilig weiterzukommen, aber der bloße Versuch wäre Wahnsinn gewesen. Ein paar Eisstücke dieser Größe konnten einen Mann außer Gefecht setzen. Aber je länger er wartete, um so mehr Zeit gab er dem Jungen, sie einzuholen. Er hoffte nur, daß der Hagel den Jungen gezwungen hatte, ebenfalls in Deckung zu gehen.

Jeden Moment auf einen Angriff gefaßt, wartete er ab, bis der Hagel schließlich aufhörte. Es regnete auch nicht mehr. Es wurde heller, der Wind legte sich, und sie kamen ziemlich schnell vorwärts. Aber ohne Regen und Sturm als Geräuschkulisse verursachten sie soviel Lärm im Unterholz, daß es der Junge schon von weitem hören mußte. Sie gingen etwas langsamer, aber der Lärm, unter dem sie sich den Weg durchs Unterholz bahnten, war kaum geringer, so daß sie ihr früheres Tempo wieder aufnahmen.

»Hat dieser Gebirgskamm denn nie ein Ende?« sagte Shingleton. »Wir sind schon kilometerweit gegangen.«

»Kilometer«, murmelte Mitch vor sich hin. »Vier Kilometer, fünf, sechs.« Er ließ die Füße wieder auf dem Boden schleifen.

Dann sackte er zusammen. Ward zog ihn hoch. Dann sackte auch Ward zusammen und fiel auf den Rücken. Der Schuß hallte von den Hängen wider, und Ward streckte Arme und Beine im Todeskrampf von sich. Von der Stelle, wo Teasle sich zu Boden geworfen hatte, konnte er sehen, daß Ward in die Brust getroffen war. Teasle wunderte sich, daß er plötzlich auf der Erde lag. Er konnte sich nicht erinnern, sich auf die Erde geworfen zu haben. Er war auch überrascht, daß er plötzlich seine Pistole in der Hand hielt.

Herrgott, jetzt war auch Ward tot. Er wollte zu ihm hinüberkriechen, aber was hätte das genützt? Und was war mit Mitch? Nicht er auch. Er war in den Schlamm gefallen und lag ganz still. War er ebenfalls getroffen? Nein, er war unverletzt. Er hatte die Augen geöffnet und blinzelte einen Baum an.

»Haben Sie den Jungen gesehen?« Teasles schnelle Frage war an Shingleton gerichtet. »Haben Sie gesehen, wo der Schuß herkam?«

Shingleton gab keine Antwort. Er lag flach auf dem Boden und starrte ins Leere. Die Haut spannte sich über seinen breiten Backenknochen.

Teasle schüttelte ihn an den Scnultern. »Ich habe Sie gefragt, ob Sie etwas gesehen haben. Reißen Sie sich doch zusammen!«

Das Schütteln wirkte auf Shingleton wie das Öffnen eines Ventils. Er fuhr hoch und hielt Teasle die Faust unter die Nase. »Nehmen Sie Ihre beschissenen Hände von mir weg!«

»Ich habe Sie gefragt, ob Sie ihn gesehen haben.«

»Und ich habe nein gesagt.«

»Sie haben überhaupt nichts gesagt.«

»Nichts gesagt«, murmelte Mitch.

Sie sahen ihn an. »Los, helfen Sie mir«, sagte Teasle. Sie zerrten ihn in eine von Büschen umstandene Mulde, über deren Rand ein angefaulter Baumstamm ragte.



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