Quantic Love by Carl Hanser Verlag

Quantic Love by Carl Hanser Verlag

Autor:Carl Hanser Verlag
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-09-11T22:00:00+00:00


3 Collider bezieht sich auf den Large Hadron Collider (LHC), den Teilchenbeschleuniger des CERN.

4 Du verbringst deine Nächte nicht mit mir, mit anderen Mädchen gehst du auch nicht aus, alles, was du liebst, ist dein Collider.

5 Massachusetts Institute of Technology, angesehene Bostoner Universität

6 Forschungseinrichtung der US-amerikanischen Regierung in Los Alamos

17.

DAS SPIEL

Weil ihnen nach dem Essen die Witze ausgegangen waren, hatten Brian und Klaus eine Karte der Region ausgebreitet, um zu überlegen, wo wir am besten die Nacht verbringen könnten. Ich ging zum Tisch, um mir die Karte anzusehen.

»Wir könnten doch die Villa Diodati anschauen«, schlug ich vor, »die ist ganz in der Nähe.«

»Eine Villa?«, fragte Angie konsterniert. »Und was soll daran interessant sein?«

»Es war die Sommerresidenz von Lord Byron. Genau dort hatte Mary Shelley die Idee zu ihrem Meisterwerk: Frankenstein.«

Brian sah mich an … war er fasziniert?

»Unsere Junior, alle Achtung!«, lobte mich Angie. »Du bist doch wirklich eine Schatzkiste voller Überraschungen.«

Ich hatte in meinem Literaturkurs an der Schule eine Arbeit über Shelley geschrieben. Ich fand es faszinierend, dass Frankenstein aus einem Spiel zwischen Freunden entstanden war – darunter auch Lord Byron, sein Arzt und der Ehemann von Mary Shelley, ein berühmter Dichter. Nachdem die Freunde über die Experimente eines Wissenschaftlers diskutiert hatten, der im 18. Jahrhundert beschwor, tote Materie wieder zum Leben erweckt zu haben, schlug Byron vor, dass jeder von ihnen eine Horrorgeschichte schreiben sollte. So kam es, dass Mary, inspiriert von einem Traum, ihren berühmtesten Roman schrieb.

»Ich find die Idee schön gruselig«, sagte Arthur. »Könnte wirklich genial sein, dort die Nacht zu verbringen. Wir brauchen nicht mal das Auto, die Villa ist ja gleich ums Eck, da können wir zu Fuß hingehen.«

»Also, wenn dort diese abscheuliche Frankensteingeschichte entstanden ist, dann muss das ein furchtbarer Ort sein, hässlich wie die Nacht«, protestierte Chantal. »Lasst uns lieber hierbleiben.«

»Kommt nicht infrage!«, rief Klaus. »Immerhin wird der Roman als erster Science-Fiction-Text überhaupt angesehen. Und wo wir jetzt schon so nah an seinem Entstehungsort sind, wäre es unverzeihlich, nicht hinzugehen. Außerdem ist es gar nicht gesagt, dass der Ort so hässlich sein muss. Wahrscheinlich ist es genauso wie mit dem kleinen Dörfchen Gruyères, wo der gleichnamige Käse herkommt. Ein total idyllischer Ort und dennoch kommt von genau dort H. R. Giger, der Grafikdesigner und Bildhauer, der das Alien-Monster und noch ein paar der Szenen aus dem Film erschaffen hat. Sogar ein Museum gibt es dort, da packt einen das blanke Entsetzen. Ist schon verblüffend, wie die abartigsten und schrecklichsten Ideen an so paradiesischen Orten entstehen können.«

»Du hast ja echt einen an der Waffel, Klaus.« Chantal gab nach. »Also gut, lasst uns von mir aus alle Horrorhäuser der Welt besuchen. Hauptsache, du hältst jetzt mal den Rand.«

Schade – für einen Moment hatte ich gehofft, dass Chantal und ihr Schoßhündchen einfach nicht mitkommen würden.



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