Opfer 2117: 8 (Carl Mørck) (German Edition) by Jussi Adler-Olsen

Opfer 2117: 8 (Carl Mørck) (German Edition) by Jussi Adler-Olsen

Autor:Jussi Adler-Olsen [Adler-Olsen, Jussi]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783423436649
Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
veröffentlicht: 2019-10-09T22:00:00+00:00


Die Kantine hatte keine Riesenauswahl, aber das war egal. Ohne lange zu diskutieren, kam einfach alles aufs Tablett. Hätte man Assad das Essen auf Papptellern serviert, dann hätte er die glatt mit vertilgt. In der Zwischenzeit unterrichtete Herbert Weber sie über den Verlauf der Ereignisse.

»Die junge Krankenschwester wurde mit einem Taser außer Gefecht gesetzt, diesen Elektroschockpistolen, und wir sind ziemlich sicher, dass sie das auch mit unserem Katalanen gemacht haben. Der Wachposten vor der Tür hingegen wurde mit einem gezielten Hieb auf den Hinterkopf bewusstlos geschlagen. Sie hatten ihn so auf seinem Stuhl zurechtgesetzt, dass es aussah, als habe er nur kurz die Augen geschlossen und sei eingeschlummert. Deshalb dauerte es auch eine Weile, ehe die Entführung entdeckt wurde. Wir sehen auf den Aufnahmen der Überwachungskameras, wie sie den bewusstlosen Joan Aiguader mit einem Rollstuhl den Gang hinunterfahren, nachdem sie das Krankenhausbett stehen gelassen hatten. Und wir sehen auch, dass die zwei Entführer eine ziemlich dunkle Hautfarbe haben. Aber das ist auch alles. Sobald eine Kamera in der Nähe ist, halten sie nämlich den Kopf gesenkt.«

»Und was ist mit dem Rollstuhl?«, fragte Carl.

»Den fanden wir draußen beim Haupteingang, da stand er, an die Seite geschoben. Auf den Überwachungsvideos ist genau zu erkennen, wann und mit welchem Fahrzeug Aiguader weggefahren wurde. Natürlich war das KFZ-Kennzeichen völlig verschmutzt und dadurch fast unleserlich. Sonst hätten wir es ja sehr viel leichter.«

»Warum wurde er entführt?«

»Vermutlich, weil sie mitbekommen haben, dass er vor ein paar Tagen in München die Polizei kontaktiert hat.«

»Ich verstehe nicht?«, schaltete sich Assad ein, den Mund voll mit allem, was die Speisekarte hergab.

»Joan Aiguader erhielt seine Instruktionen direkt von diesem Ghaalib. Wir sind normalerweise strikt gegen diese Art von Mesalliance, aber in diesem Fall war Aiguader für uns eine wichtige Quelle. Bis Ghaalib das Ganze heute stoppte. Wir glauben, dass er durch Aiguaders Zugang zu den Medien Panik erzeugen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen wollte. Wir verstehen allerdings nicht so recht, wieso. Das entspricht jedenfalls nicht den üblichen Ankündigungsverfahren bei den bisherigen Terrorakten größeren Stils.«

»Aber wissen wir denn überhaupt, ob er einen konkreten Anschlag plant?«, fragte Carl.

Weber nickte.

»Warum glauben Sie das?«, wollte Assad wissen.

»Aiguader hat uns mit einer Filmaufnahme versorgt, in der mehr als nur angedeutet wird, dass etwas geschehen soll. Wie wir ja wissen, hat Ghaalib bereits mehrere Menschenleben auf dem Gewissen. Der Mann ist zu allem entschlossen und brandgefährlich, auch wenn – oder besonders weil – er noch auf keiner internationalen Fahndungsliste steht.«

Carl sah Assad an. Nie waren dessen Augen so dunkel gewesen.

»Ich kenne ihn«, sagte Assad und legte das Besteck aus der Hand. »Sein richtiger Name ist Abdul Azim, und er ist ein Monster. Vor sechzehn Jahren hat er meine Frau und meine Töchter als Geiseln genommen und hält sie seitdem gefangen. Sie werden misshandelt, gefoltert, isoliert. Seit sechzehn Jahren weiß ich nicht, wo sie sich aufhalten. Sie müssen uns alle Informationen, die Sie über ihn haben, weitergeben, denn noch sind sie vermutlich am Leben. Aber das ist eine Frage der Zeit. Man muss dieses Monster stoppen.



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