Onkel Alwin und das Sams by Paul Maar

Onkel Alwin und das Sams by Paul Maar

Autor:Paul Maar
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2010-12-31T16:00:00+00:00


»Wie kommst du denn hierher? Hast du mich etwa gesucht?«

Jetzt hatte er Martins Begleiter entdeckt.

»Und da ist dieses Sums, das mich auf dem Dach festgewünscht hat!«, rief er und trat schnell ein paar Schritte zurück.

»Das Sams«, verbesserte das Sams. »Immer noch ›das Sams‹, wenn ich bitten darf.«

»Du willst doch nicht etwa noch einmal wünschen?«, fragte Herr Daume.

»Doch, das will ich«, sagte das Sams.

»Deswegen sind wir ja hier«, sagte Martin.

»Ich will nicht schon wieder aufs Dach!«, rief Herr Daume in Panik und rannte so schnell hinter dem Verkaufstisch hervor, dass er dabei fast die gepunkteten Schüsseln und Becher umgestoßen hätte.

Ehe Martin und das Sams begriffen hatten, dass Herr Daume vor ihnen floh, war er schon ein ganzes Stück entfernt.

»Schnell! Ihm nach!«, rief Martin und rannte mit dem Sams hinterher.

Aber nicht umsonst war Herr Daume Sportlehrer gewesen. Er rannte so schnell, dass weder Martin noch das Sams folgen konnten.

Schließlich gaben sie auf und blieben heftig atmend stehen.

»Der ist weg«, sagte Martin.

»Ich bin doof! Strohdumm! Dumm wie ein Huhn! Ach was, wie mindestens vier Hühner!«, schimpfte das Sams, als es wieder zu Atem gekommen war.

»Es ist ja schön, dass du so viel Selbsterkenntnis hast«, sagte Martin. »Aber vielleicht verrätst du mir, weshalb genau du so dumm bist.«

»Ich hätte nur ganz schnell rufen müssen: ›Ich wünsche, dass die blauen Punkte in meinem Gesicht sind‹«, sagte das Sams. »Er hätte das gehört – und schon hätte ich die Wunschpunkte gehabt. Dann hätte er ruhig wegrennen können.«

»Was machen wir jetzt?«, fragte Martin.

»Soll ich das wissen müssen?«, fragte das Sams. »Ich hab keinen Rat parat. So weit ich auch seh: Es gibt keine Idee. So über ich auch lege, ich bringe nichts zuwege!«

Martin dachte nach. »Wir gehen zu seinem Verkaufsstand zurück«, sagte er dann. »Ich glaube nicht, dass er seine Keramiksachen dort einfach stehen lässt, ganz unbewacht. Er hat bestimmt große Angst, dass man seine Sachen klaut. Ich wette, er kommt zurück.«

»Aber er hat bestimmt noch größere Angst, dass ich ihn wieder aufs Dach wünsche«, sagte das Sams. »Er kommt nicht, wenn er uns da stehen sieht.«

»Du hast recht. Deswegen darf er uns nicht sehen.«

»Wie denn? Wenn er da wäre, könnte ich wünschen, dass wir unsichtbar sind.«

»Wenn er da wäre, bräuchtest du nicht zu wünschen, dass wir unsichtbar sind. Da könntest du auch gleich wünschen, dass die Punkte in deinem Gesicht sind«, sagte Martin.

»Stimmt«, bestätigte das Sams. »Was machen wir also?«

Martin sagte: »Wir verstecken uns unter seinem Verkaufstisch und warten.«



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