Nimmo, Jenny - Charlie Bone 06 by Charlie Bone und das magische Schwert

Nimmo, Jenny - Charlie Bone 06 by Charlie Bone und das magische Schwert

Autor:Charlie Bone und das magische Schwert
Format: epub


Merolinge

Während des ganzen Tumults war Mrs Pike wieder zu sich gekommen. Sie stemmte sich hoch und fragte: „Was ist los?"

„Benjamins Hund ist in den Fluss gefallen, Mrs Pike", erklärte ihr Olivia. „Ben ist losgerannt, um ihn zu suchen."

Mrs Pike starrte auf das schäumende Wasser. „Sein Hund wird ertrinken. Der arme Junge."

„Ja, das ist ganz furchtbar", sagte Olivia traurig. „Aber wenigstens sind wir jetzt in Sicherheit. Nur noch ein kleines Stück und wir sind da."

Benjamin ist nicht in Sicherheit, dachte Charlie. Allerdings schien Asas Mutter Charlies Hilfe im Moment am dringendsten zu benötigen.

Mrs Pike schaffte es, auf dem unverletzten Bein über den Rest der Brücke zu hüpfen, doch auf der Treppe zur weiter oben gelegenen Straße musste Charlie sie stützen.

„Charlie Bone, auf deinem Kopf leuchtet was", bemerkte Mrs Pike, als sie die letzte Stufe erreicht hatten.

„Oh ja, die Motte. Sie ist mein Zauberstab", erwiderte Charlie. „Oder besser gesagt, sie war mal mein Zauberstab. Ihr Licht hat uns geholfen, über die Brücke zu kommen."

„Ein Zauberstab ...", sagte Mrs Pike zerstreut. „Wie praktisch."

Ein schmales Sträßchen zwischen hohen Hecken führte in den Ort hinein. Wenn sie erst einmal die High Street erreicht hatten, war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Glücklichen Haustier.

In der Stadt war an diesem Morgen nicht viel los. Es war kalt und neblig und niemand beachtete die beiden Kinder und die hüpfende Gestalt zwischen ihnen, deren Gesicht weitgehend von einer Kapuze verborgen wurde. Mrs Pike kam nur langsam vorwärts, aber schließlich erreichten sie doch noch die kopfsteingepflasterte Frog Street.

Das am anderen Ende der Gasse gelegene Cafe Zum glücklichen Haustier hatte etwas Altertümliches. Vielleicht war das Gebäude tatsächlich sehr alt, immerhin hatte man es in die dicke Stadtmauer hineingebaut, und die gab es schon seit neunhundert Jahren. Über dem Fenster war ein mit Schnurrhaaren, Pfoten, Tierschwänzen und Flügeln verziertes Schild. Ohne ein Tier durfte niemand das Cafe betreten. Aber zum Glück kannte Charlie die Inhaber ziemlich gut.

Es war jetzt zehn Uhr. Das Cafe machte um halb elf auf. Charlie klingelte. Natürlich reagierte niemand. Die Inhaber, Mr und Mrs Onimous, mochten es nicht, wenn die Gäste zu früh kamen. Daher ignorierten sie das Klingeln.

Charlie pochte ans Fenster und rief: „Hilfe! Mr Onimous, kommen Sie schnell. Bitte!"

„Mr Onimous, machen Sie auf, wir brauchen Sie dringend!", rief Charlie. „Es geht um einen Unfall."

Die Tür wurde aufgerissen und ein bulliger Mann in einem gelben Pullover funkelte sie grimmig an. „Ihr wisst doch, wir öffnen erst um halb elf", blaffte er.

Norton Cross war der Türsteher. Die Bezeichnung Rausschmeißer fand Charlie jedoch viel treffender. Nortons Aufgabe war es zu verhindern, dass irgendjemand ohne Haustier das Cafe betrat.

„Das ist ein Notfall, Mr Cross", flehte Olivia.

Norton verschränkte die Arme vor der Brust. „Wo sind eure Haustiere ?"

Darauf hatte Charlie keine Antwort.

„Du meinst wohl, eine Motte könnte als Haustier durchgehen?", sagte Norton.

„Äh ...", setzte Charlie an.

„Auf deinem Kopf sitzt eine", sagte Norton.

„Ja, ja. Mein Haustier", sagte Charlie schnell.

„Und deins?", fragte Norton Olivia.

„Sie verplempern doch nur Zeit", sagte Olivia ärgerlich. „Ich hab kein ..."

Ein Stöhnen unterbrach sie. Mrs Pike stemmte sich auf alle viere und kroch auf Norton zu.



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