Nachtjagd by Tom Clancy

Nachtjagd by Tom Clancy

Autor:Tom Clancy [Clancy, Tom]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453211315
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2013-12-15T00:00:00+00:00


20

Samstag, 9. April 2011

Old Kent Road, London, England

Peels beobachtete Bascomb-Coombs am Computer. Wieder einmal hatte er keine Ahnung, was der Mann eigentlich machte. Aber Bascomb-Coombs hatte gern einen Zuschauer oder Zuhörer – also erlaubte sich Peel vereinzelte Kommentare.

»Jetzt geht es los. Wir setzen das Passwort ein, das wir uns heimlich von den Wächtern besorgt haben, so … und schon sind wir drin. Dann direkt zu den inneren Türen, die wir ebenfalls mühelos öffnen …«

Mit rasend schnell tanzenden Fingern bearbeitete er die Tastatur. Dabei summte er leise vor sich hin. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

»Die Ärmsten. Da haben sie ihre Mauern wieder aufgebaut und sie zweimal so dick und so hoch gemacht wie vorher. Aber das macht absolut nichts. Irgendwo muss es einen Zugang geben. Egal, wie eng er auch konstruiert ist, wenn man die Schlüssel hat, kann man auch nicht aufgehalten werden! Voilà!«

Er wandte sich vom Computermonitor ab, auf dem komplexe Zeilen und Häufungen von Zahlen und Buchstaben flimmerten, die Peel nicht verstand. »Wie groß ist Ihr Wunsch nach Macht, Terrance?«

»Wie bitte?«

Bascomb-Coombs deutete auf die Tastatur. »Kommen Sie her, und drücken Sie auf diese Taste, und für ein paar Millisekunden werden Sie der mächtigste Mann der Welt sein. Sie werden mehr Einfluss auf mehr Menschen und ihr Leben haben als irgendjemand sonst auf dem Planeten.«

Bewegungslos starrte Peel ihn an.

»Sie zögern. Sicherlich kennen Sie den Spruch ›Mit großer Macht kommt große Verantwortung‹?«

»Churchill?«

Lächelnd sah der Wissenschaftler ihn an. »Spider-Man, um die Wahrheit zu sagen. Sind Sie sicher, dass Sie es nicht vollbringen wollen?«

Peel schüttelte den Kopf.

»Also gut. Dann wollen wir mal.« Mit einer eleganten Handbewegung tippte er einmal ganz leicht auf die Taste.

»Das sollte dem Pack etwas zum Nachdenken geben.«

»Commander Michaels?«

Michaels sah vom Schreibtisch auf. Er erkannte den jungen Mann nicht, der da vor ihm stand. Es war einer der vielen jungen, glatten Typen, die hier in Anzug und Krawatte herumliefen. Hätte ein FBI-Agent sein können, lediglich seine Kleidung war besser geschneidert. »Ja?«

»Direktor Hamilton hat mir aufgetragen, Ihnen dies hier zu bringen, Sir.« Mit diesen Worten überreichte er Michaels eine silbrige Scheibe von der Große eines Markstücks. »Wenn Sie bitte hier mit Ihrem Daumenabdruck bestätigen würden, Sir?« Er streckte ihm ein Abdrucklesegerät entgegen. Michaels drückte den rechten Daumen gegen eine schmale graue Fläche auf dem Gerät. Der Nachrichtenüberbringer schaute auf sein Display und war augenscheinlich mit der angezeigten Übereinstimmung zufrieden. »Ich danke Ihnen, Sir.«

Michaels begutachtete die winzige Computerdiskette. Wenn man befürchtete, dass in ein Computersystem eingebrochen wurde, und dem elektronischen Schutz nicht traute, konnte man seine Ängste besänftigen. Die einfachste Methode in einer solchen Situation war, sämtliche physischen Kontakte des Computers zu anderen Maschinen zu eliminieren, einschließlich aller Kommunikationseinrichtungen, bis hinunter zu den Verkabelungen. Der Computer durfte nicht ans Stromnetz angeschlossen werden, optische oder infrarote Anbindungen an andere Computer in einem internen oder externen Netzwerk durften nicht existieren. Dann war man sicher.

Niemand konnte in ein Haus einsteigen, wenn es keine Türen oder Fenster gab.

Natürlich kam man auch nicht hinaus und damit begannen die Probleme.

Wenn man sich isolierte, akzeptierte man nur Eingaben über sichere und gescannte Disketten.



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