Mordsucht by Teratos Moe

Mordsucht by Teratos Moe

Autor:Teratos, Moe [Teratos, Moe - Mordsucht]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-29T05:00:00+00:00


Kapitel 21

Schroer sah sich flüchtig die Akten der beiden Mordfälle an und runzelte die Stirn. Ich hatte ihn im Pausenraum gefunden, während er am Tisch saß, sich eine geschmierte Stulle einverleibte und einen Kaffee trank. In solchen Tagen gehörte das koffeinhaltige Getränk zum besten Freund eines Ermittlers.

Jetzt lag sein halb aufgegessenes Frühstück auf dem Tisch und er blätterte die Dokumente durch.

»Und Sie glauben, es könnte derselbe Täter gewesen sein, Ratz?«

»Es gibt keine Beweise. Meine Intuition sagt mir, dass sie zusammenhängen.«

»Und das BKA haben Sie mit eingebunden?«

Ich wusste nicht, warum mein Chef alles hinterfragte, was ich ihm soeben erzählt hatte, dennoch antwortete ich ihm geduldig. »Ja, ich habe einen der Ermittler informiert, der an den Fällen beteiligt war, Gerd Baack.«

»Kenn ich, kenn ich …« Schroer wirkte zerstreut.

Hörte er mir überhaupt zu? Verstand er, dass es möglicherweise einen Serientäter gab? Bei seiner Lage und den Belastungen, denen er und sein Team im Moment ausgesetzt waren, nahm ich es ihm nicht übel, wenn er sich kaum für mich und mein Anliegen interessierte.

»Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Machen Sie ja sonst auch.« Er gab mir die Ordner zurück. »Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich mich nicht weiter damit befassen kann.«

Ich nickte. »Sicher hab ich das.«

»Sofern Sie bahnbrechende Entdeckungen machen, geben Sie mir Bescheid, andernfalls arbeiten Sie und Balke auf eigene Faust.«

Ich wartete auf den Zusatz: »Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns um alte Delikte zu kümmern.« Aber er blieb aus.

»Wenn es Ihnen nichts ausmacht …«, begann er und nahm sein Brot.

Ich verstand die Aufforderung, wünschte ihm noch einen guten Hunger und verschwand schnell aus seinem Blickfeld.

Als ich zurück zum Büro ging, wurde mir klar, dass ich niemals Leiter einer Mordkommission werden wollte. Die Aufgaben eines Ermittlers waren hart, aber die Belastungen, denen Schroer bei jedem aufsehenerregenden Fall ausgesetzt war, würden manch starken Mann zerbrechen lassen. Ich zählte mich ohne Zweifel dazu.

»Und?«, rief mir Diana entgegen, als ich den Raum betrat.

»Wie prophezeit. Er hat sich kaum dafür interessiert und uns volle Handlungsfreiheit gelassen. Was ist mit Meyer? Hast du ihn erreicht?«

Sie nickte. »Er war nicht begeistert, dass wir vorbeikommen wollen, erst als ich meinen Charme hab spielen lassen, hat er zugesagt. Er erwartet uns.«

»Sollen wir los?«

»Ich sag Jürgen Bescheid, dann können wir.«

»Okay, ich warte bei meinem Wagen.« Ich hätte fast gesagt: »Und rauch mir noch eine«, verkniff es mir aber, bevor es herausrutschte. Alte Gewohnheiten wurde man doch nicht so leicht los …



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