Mordseestrand by Emmi Johannsen

Mordseestrand by Emmi Johannsen

Autor:Emmi Johannsen [Johannsen, Emmi]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2021-01-05T00:00:00+00:00


12

Jan gähnte herzhaft und versuchte noch nicht mal, seine Müdigkeit zu verstecken.

»Danke, dass du gekommen bist«, sagte Caro, während Hinnerk ihm einen Kaffee reichte. Ihr Schwiegervater sah nicht weniger müde aus, er trug seinen braunen Bademantel und rieb sich über die Augen, die allerdings hellwach wirkten.

Nachdem Caro klar geworden war, dass jemand gezielt nach ihrem Hund getreten hatte, um sie aus dem Wintergarten zu locken und in der Zeit den USB-Stick zu stehlen, hatte sie sofort Hinnerk geweckt und Jan angerufen.

»Ist doch selbstverständlich«, antwortete Jan. »Kann doch wohl nicht sein, dass jemand unsere hübsche Aila wegtritt und dich dann auch noch ausraubt.«

»Es fehlt nur der Stick.«

»Das macht es nicht besser.«

»Erzähl uns genau, was du auf dem Stick gesehen hast«, sagte Hinnerk. »Jedes Detail.« Er nahm sich einen Stift und einen Block und sah sie aufmerksam an.

Caro versuchte, den beiden so genau wie nur möglich von den Dateien zu berichten.

»Wie heißt die Firma?«, fragte Hinnerk nach, als Caro den Kaufvertrag erwähnt hatte.

»Soforthaus.«

Caro gab den Namen bei Google ein, Hinnerk und Jan traten hinter sie, und gemeinsam lasen sie sich die Informationen durch.

»Geschäftsführerin ist eine Asta Hammert«, las Caro vor. »Vermutlich Jos Schwester.«

»Lass mich mal kurz«, meinte Hinnerk und tippte auf Caros Tastatur. Nach wenigen Augenblicken hatte er den Handelsregistereintrag geöffnet. »Johannes Hammert ist Gesellschafter von Soforthaus. Und hält zwei Drittel der Anteile.«

Grübelnd blickten sich die drei an.

»Unser Super-Öko war also nicht nur leicht vermögend, sondern ein Millionen schwerer Unternehmer«, sagte Jan.

»Jedenfalls stammt er aus einer schwerreichen Familie«, stimmte Hinnerk ihm zu. »Als Unternehmer hat er ja offensichtlich nicht mehr gearbeitet.«

»Und jetzt wollte er seine Anteile an diesen Kretsch verkaufen«, dachte Caro laut weiter. »Und aus den Fertighäusern würden dann welche mit Solarstrom werden.«

»Vielleicht hat das nicht jedem gepasst?«, mutmaßte Jan. »Asta Hammert zum Beispiel?«

»Warte mal«, Caro fiel etwas ein, und sie fuhr mit dem Finger über das Mousepad. »Auf die bin ich neulich schon mal gestoßen, als ich Jos Namen recherchiert habe«, erinnerte sie sich. »Hier.«

Sie öffnete den Artikel über den Fachkräftemangel, den sie vor Kurzem nur überflogen hatte.

»Schwester. Nicht Ex-Frau oder so«, sagte Jan schließlich laut, als er die Passage gelesen hatte, in der beschrieben wurde, dass Asta und Johannes Hammert das Unternehmen nach dem Tod ihrer Eltern geerbt hatten.

»Hat ihren Mädchennamen behalten. Führt das Unternehmen als Familienbetrieb weiter. Ihr Mann Paul Gutloff arbeitet als Produktmanager in der Firma«, las Caro laut weiter und blickte auf. »Frida Gutloff ist Jos …«

»Sie ist die verdammte Nichte!«, unterbrach Jan sie überrascht.

»Und gaukelt uns vor, dass sie ihn nur vom Sehen aus dem Museum kennt?!« Caro verzog das Gesicht.

Hinnerk blickte weiter grübelnd auf den Bildschirm. »Jo hatte keine Kinder. Im Falle seines Todes erben seine Schwester und seine Nichte die Firmenanteile …«

»Die er jetzt allerdings verkaufen wollte.« Jan kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. »Was hatte er wohl mit den fünf Millionen vor?«

»Wie ich Jo kenne, wollte der sich damit jedenfalls keine Villa kaufen«, meinte Hinnerk. »Garantiert hätte er das Geld in irgendeine Umweltkampagne gesteckt.«

Caro runzelte die Stirn. »Die Fotos auf dem Stick. Er war ja völlig vernarrt in diese Sumpfohreule.



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