Moonlit Nights, Band 3: Gefährlich (German Edition) by Carina Mueller

Moonlit Nights, Band 3: Gefährlich (German Edition) by Carina Mueller

Autor:Carina Mueller [Mueller, Carina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783646600643
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2015-01-20T16:00:00+00:00


***

Während Liam losgefahren war, versuchte ich David anzurufen, doch selbst nach dem dritten Mal ging er nicht ran. Ich seufzte frustriert. »Warum geht er nicht an sein Scheißhandy?«

»Du hast ihn auf dem Handy angerufen? Unseren Mr Oberkorrekt? Machst du Witze? Meinst du, er geht während der Arbeitszeit da dran? Ruf ihn auf der Dienststelle an.«

Ich lächelte verschämt. Stimmte ja, daran hatte ich gar nicht gedacht. Es klingelte genau einmal, da nahm jemand den Hörer ab.

»Greenwood Police Department, Sie sprechen mit Officer David Dewey. Was kann ich für Sie tun?«

Liam zog eine Fratze, da er mitgehört hatte und ich rollte mit den Augen.

»David? Emma hier. Hast du Zeit? Wir brauchen deine Hilfe.«

»Das Gesetz hat immer Zeit«, erwiderte er oberlehrerhaft, woraufhin Liam noch mehr Fratzen schnitt.

Ich musste grinsen. So ganz Unrecht hatte Liam ja nicht, was David betraf.

»Wir haben ein Problem und würden deine Unterstützung benötigen«, sagte ich.

»Um was geht's?«

»Komm bitte zu der Schlucht in den Wäldern.«

»Und was soll ich da?«

»Wir sind einem durchgeknallten Doktor auf der Spur, der Versuche mit Menschen macht und wir glauben, dass er ein weiteres Opfer in seinen Händen hat.«

Diese Erklärung hatte direkt durchschlagenden Erfolg. David war ganz aus dem Häuschen. Obwohl jeder andere das mit Sicherheit für einen dämlichen Telefonscherz gehalten hätte, war unser Officer so pflichtbewusst, dass er einfach alles ernst nahm. – Zu unserem Glück!

»Oh mein Gott! Bleibt wo ihr seid! Ich bringe Verstärkung mit«, rief er in den Hörer und ich hatte das Gefühl, er wollte schon wieder auflegen, als ich ihn mit einem lauten »NEIN!« stoppen konnte. Dann mäßigte ich meinen Tonfall wieder. »Ich meine, das geht leider nicht.«

»Warum?«, fragte er etwas verwirrt.

»Es handelt sich um ein spezielles Problem.«

»Ein spezielles?«

»Ähnlich dem, als du mich damals im Wald gerettet hast«, versuchte ich es zu umschreiben. Ich hatte schließlich keine Ahnung, ob der alte Officer Stanley vielleicht neben ihm stand und zuhörte.

»Oh. Ich verstehe.« David verstummte.

»Und? Können wir auf dich zählen?«, fragte ich hoffnungsvoll.

»Natürlich. Aber ihr wartet, bis ich bei euch bin, ja?«

»Ist gut, aber beeil dich! Wir warten auf dem Schotterplatz, wo du damals auch geparkt hattest.«

»Ich bin in einer halben Stunde bei euch! Und wehe, ihr geht ohne mich!«

David legte auf und ich erklärte Liam, wo wir hinfahren mussten. Da er ja beim letzten Mal Auslöser für meine abrupte Flucht gewesen war, hatte er das natürlich nicht mitbekommen.

Während der Fahrt erzählte ich Liam von dem Telefonat, obwohl ich sicher war, dass er sowieso mitgehört hatte. Doch ich versuchte mich irgendwie abzulenken. Immerhin war ich drauf und dran, gleich den Lockvogel für einen Geisteskranken zu spielen und auch wenn ich eigentlich nicht der ängstliche Typ war: Einerlei war es mir nicht.

»Eine halbe Stunde? Er braucht eine halbe Stunde, bis er da ist?« Liam schnaubte entrüstet. »Was nutzt es einem, ein engagierter Superbulle zu sein, wenn man dann doch nur ein Mensch ist?«

Tadelnd blickte ich ihn an. »Du solltest lieber dankbar sein, dass er uns hilft.«

»Oder uns aufhält«, murrte Liam.

»Liam!«, ermahnte ich, doch er schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Ist doch wahr. Wenn



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