Mini Shopaholic by Sophie Kinsella

Mini Shopaholic by Sophie Kinsella

Autor:Sophie Kinsella
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Literatur&Fiktion
ISBN: 9783442546466
Herausgeber: Manhattan
veröffentlicht: 2011-04-22T15:18:26+00:00


13

Kurz nach dem Aufstehen rufe ich am nächsten Morgen als Allererstes bei Bonnie an und hinterlasse ihr eine Nachricht. Sie soll mich dringend zurückrufen. Bestimmt kann sie mir sagen, was los ist. Unten, beim Frühstück, ist die Stimmung gespannt, und Luke sieht mich dauernd so komisch an, als wüsste er nicht, was er mit mir anfangen soll.

»Tja, also ... „, sagt er unvermittelt mit gespielter Heiterkeit. »Großer Tag heute. Ich versuche, einen Termin bei Christian Scott-Hughes zu bekommen, der rechten Hand von Sir Bernard Cross. Wir glauben, Sir Bernard könnte der Klimatechnologie gegenüber aufgeschlossen sein.«

Mein Gott, ist er durchschaubar. Er will mir nur nicht erzählen, was er da auf seinem BlackBerry hat ... also reibt er mir irgendeine öde Info über Klimatechnologie unter die Nase und meint, er könnte mich damit zum Narren halten.

»Toll«, sage ich höflich.

In Wahrheit bin ich ziemlich beeindruckt. Sir Bernard Cross ist eine imposante Erscheinung. (In doppelter Hinsicht: Er ist ständig in den Nachrichten, ein Milliarden schwerer Philanthrop mit haufenweise extremen Ansichten, und außerdem ist er mindestens drei Zentner schwer.)

»Christian Scott-Hughes ist Sir Bernards geschäftsführender Direktor und ungeheuer einflussreich«, sagt Luke. »Wenn wir ihn rumkriegen könnten, wären wir schon ein ganzes Stück weiter.«

»Wieso triffst du dich nicht gleich mit Bernard Cross?«, sage ich, und Luke lacht kurz auf.

»Liebling, Sir Bernard ›trifft sich‹ nicht einfach mit Leuten«, sagt er. »Da könnte man auch sagen: ›Wieso treffen wir uns nicht gleich mit der Queen?‹ So läuft das nicht. Man muss durch die Instanzen gehen. Man arbeitet sich nach oben durch.«

Das will mir überhaupt nicht in den Sinn. Wenn ich die Queen sprechen wollte, würde ich versuchen, die Queen zu sprechen. Aber es hat überhaupt keinen Sinn, Luke so etwas zu sagen, denn er würde mir nur wieder einen Vortrag halten, dass ich die Komplexität seiner Branche nicht begreife, wie damals, als ich ihm vorgeschlagen habe, seine alleinstehenden Klienten miteinander zu verkuppeln.

Und außerdem ist mir Sir Bernard Fettsack total schnurz, so oder so. »Und du?« Er trinkt seinen Kaffee aus. »Bei der Arbeit alles okay?«

»Boomt wie verrückt«, sage ich leicht herablassend. »Unser Terminkalender ist voller als je zuvor, und unser Betriebsleiter hat mir gerade eine E-Mail geschickt, um mir zu sagen, wie grandios ich bin. «

Luke lacht ungläubig. »Ich weiß nicht, wie du das machst. Alle anderen Branchen liegen brach, aber du schaffst es immer noch, teure Designerkleider zu verkaufen ... « Plötzlich wird sein Gesicht kalkweiß. »Becky, bitte sag mir, dass du sie nicht alle selbst kaufst!«

Beleidigt stöhne ich auf. Erstens habe ich ihm etwas versprochen, was ich auch halte. Zweitens, wenn ich so was machen würde, wieso sitze ich dann hier in einem Rock, den ich vor fünf Jahren bei Barneys gekauft habe?

»Wenn du es wirklich wissen willst ...«, sage ich von oben herab. »Wir haben bei The Look eine bahnbrechende Verkaufsmethode entwickelt, die uns durch die schweren Zeiten bringt.«

Ich werde ihm nicht erklären, dass »bahnbrechend« bedeutet: »Wir verstecken unsere Kleider in Druckerpapierkartons.« Schließlich muss Luke nicht über jedes banale Detail meines Jobs im Bilde sein, oder?

»Na denn.



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