(Microsoft Word - teuflischer tr\366del.doc) by MX

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Autor:MX [MX]
Format: epub
veröffentlicht: 2011-02-20T18:22:25.890000+00:00


*

Das glaube ich nicht!, dachte Mandy. Ich sol verbrennen? Das kann

nicht wahr sein!

Sie schaute auf den Stein, der seine blutrote Farbe behalten hatte. Noch

lag er starr auf ihrer Haut, aber das änderte sich, denn plötzlich sah er

aus, als wol te er sich auflösen. Er wurde flacher und damit auch größer.

Jetzt sah er auf der hel en Haut aus wie ein verschmierter Fleck.

Dann begann der Wahnsinn.

Mandy stieß einen leisen Schrei aus, denn sie sah plötzlich, dass sich

dort, wo sich der Stein befand, kleine Flammen bildeten, die hin-und

herzuckten, als würde jemand in sie hineinlasen.

Blitzartig breiteten sie sich aus. Sie waren wie ein Umhang, der plötzlich

ihren ganzen Körper umhül te.

Und Mandy erlebte etwas Furchtbares. Sie glaubte, dass ihr die Haut in

Streifen vom Körper abgezogen wurde. Sie hätte nie gedacht, dass ein

Mensch derartige Schmerzen empfinden konnte. Aber sie konnte nicht

schreien.

Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und noch während sie stand, verlor sie

das Bewusstsein.

Sie schaffte es nicht, sich auf den Beinen zu halten. Ihre Körperfunktionen waren ausgeschaltet. Die kleinen Flammen aber blieben und fraßen

sich in sie hinein.

Es gab keinen Rauch, es gab keine Hitze, es gab nur die brennende

Mandy, die auf der Stel e zusammenbrach und schwer zu Boden fiel, wo

sie leblos liegen blieb.

Karsten Gauche hatte sich nicht von der Stel e bewegt. Er hatte einfach

zugeschaut und schließlich genickt, als Mandy am Boden lag.

Er schaute auf einen Körper, der nichts mehr mit dem zu tun hatte, den

er kannte. Es gab auch keine Kleidung mehr. Sie war von diesen

ungewöhnlichen Flammen in Asche verwandelt worden.

Aber Mandy gab es noch immer, auch wenn sie anders aussah.

Ihre Haut war schwarz. Einfach nur verkohlt. Selbst das Weiße in den

Augen war nicht mehr zu sehen. Anhand des Gesichts war nicht zu

erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Das

Feuer hatte al es gleich gemacht.

Gauche lächelte. Es war das Lächeln eines Teufels. Genau das zeigte,

wie es wirklich in ihm aussah. Er war kein Mensch, der noch Mitleid

empfinden konnte. Er setzte auf eine andere Macht. Für ihn stand diese

an erster Stel e. Und er hatte die Mittel, diese finstere Kraft auch wirken

zu lassen.

Eines lag auf der Brust der verbrannten Gestalt. Ihm war nichts passiert.

Es hatte sogar wieder seine ursprüngliche Form angenommen, und der

kantige verbrannte Stein von schwach grüner

Farbe hob sich deutlich von der verbrannten Haut ab.

Auch das Leder der Schnur war nicht verbrannt.

Gauche zog sie über den Kopf des Leichnams, wog den Stein auf seiner

Handfläche und spürte, dass ihn ein Strom der Macht durchschoss. Er

hatte das Gefühl, nicht mehr auf dem Boden zu stehen, sondern über

ihm zu schweben - wie ein böser Engel aus der Höl e.

Seine Augen leuchteten. Er küsste den Stein, und sein Gesicht

veränderte sich auf eine widerliche Weise. Seine Haut schien zu Gummi

geworden zu sein, die sich ständig bewegte, sodass sich ständig neue

Gesichtsformen bildeten. Auch die Augen, die hin und wieder aus den

Höhlen traten, wurden davon nicht verschont, sodass sie mit denen von

Insekten zu vergleichen waren.

Niemand, bestimmt niemand würde ihm etwas anhaben können. Er war

es, der die Menschen manipulierte und nicht umgekehrt.

Ihm fiel ein, dass er seine Ladentür nicht abgeschlossen hatte.



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