(Microsoft Word - Dienerin des B\366sen.doc) by MX

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Autor:MX [MX]
Format: epub
veröffentlicht: 2011-02-20T18:22:29.406000+00:00


***

Uns blieb nichts anderes übrig, als René zu vertrauen. Beide sahen wir

in ihm keine negative Person. Uns gegenüber hatte er sich aufrichtig

benommen, und das war am wichtigsten.

Wir verließen den Bereich der Hauptstraße und gelangten in eine Gasse,

in der einige Autos so parkten, dass kein zweier Wagen vorbeikommen

konnte.

Es war eine Einbahnstraße, und jetzt sahen wir einige kleine Läden, zwei

Bars, eine Schneiderei und ein Geschäft, in dem al es Mögliche verkauft

wurde. Von der Tasse bis zur Unterwäsche.

Wir mussten die Gasse fast bis zum Ende durchgehen, um die Pizzeria

zu erreichen. Sie lag an der linken Seite. Es war ein kleiner Laden. Als

ich durch die Scheibe schaute, zählte ich nur fünf kleine Tische.

»Ich öffne erst immer am Abend. Tagsüber verirrt sich kein Gast in meinen Laden. Nicht bei dieser Hitze.«

»Läuft das Geschäft trotzdem?«, fragte ich.

René schloss erst die Tür auf. »Zum Glück brauche ich hier keine Miete

zu zahlen. Das Haus gehört meinen Eltern. So bleibt am Monatsende

schon etwas übrig.« Er stieß die Tür auf. »Außerdem liefere ich auch

außer Haus. Ich selbst fahre. Mein Mitarbeiter bleibt dann im

Laden und in der Küche. So ist al es organisiert.« »Sehr gut.«

Er winkte ab. »Nein, nein, irgendwann haue ich ab. Ich muss einfach in

eine größere Stadt. Hier versauere ich. Aber setzen Sie sich doch.« Er

deutete auf einen mit unterschiedlichen Getränken gefül ten hohen

Kühlschrank. »Nehmen Sie sich was zu trinken.«

Die Idee war ausgezeichnet. Ich lechzte nach einem kalten Orangensaft,

den Godwin holte. Er hatte sich für Mineralwasser entschieden. Es gab

noch eine kleine Theke und dahinter eine Tür, die sich direkt neben dem

eisernen Pizzaofen befand.

An den Wänden hingen Bilder, die al esamt Motorräder oder Rol er

zeigten.

René war im Hintergrund verschwunden. Beide hofften wir, dass wir mit

seiner Hilfe einen Schritt weiter kamen. Er war nicht der Typ, der nur auf

den Putz haute.

Godwin sah ich die Skepsis an, denn er runzelte die Stirn. »Meinst du,

dass wir hier richtig sind?«

»Hast du eine bessere Idee?«

»Nein, das ist es ja gerade.« Er trank aus der Flasche. Als er sie

absetzte, sagte er: »Zum Glück wissen wir mittlerweile, in welche

Richtung wir fahren müssen. Und ich bin froh, dass es das Kloster gibt.

Auf der Fahrt hatte ich manchmal den Eindruck, dass wir auf dem

falschen Dampfer waren.«

»Mal abwarten.«

»Das sagst du so leicht, John. Mir geht es um Sophie, ich wil sie

zurückhaben. Ich kann es nicht hinnehmen, dass man ihr ein Leid antut.

Sie ist etwas Besonderes. Ich glaube fest daran, dass sie mit einem

höheren Auftrag in diese Welt geschickt wurde. Ich muss nicht betonen,

wer in ihr wiedergeboren ist.«

»Nein, nein, das brauchst du nicht.«

»Und es macht mich nachdenklich, dass die andere Seite ausgerechnet

hinter ihr her ist.«

Ich runzelte die Stirn. »Maria Magdalena?«

»Ja, John. Dir muss ich nicht erzählen, wer sie einmal war und welche

Legenden sich um sie ranken. Was sie al erdings mit diesem Kloster und

dem Orden der Einsamen Schwestern zu tun haben könnte, das weiß

ich nicht.«

Ich trank und wol te die Antwort danach geben, aber das musste ich zunächst zurückstel en, weil René wieder erschien. Er lächelte etwas schief

und erklärte uns, dass er noch hatte suchen müssen, um das

Gewünschte zu finden.

»Macht nichts«, sagte der Templer.



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