MacCarrick 01 by Kresley Cole

MacCarrick 01 by Kresley Cole

Autor:Kresley Cole [Cole, Kresley]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-17T00:00:00+00:00


Zwanzigstes Kapitel

Nachdem Annalía ihr Bad beendet hatte, öffnete sie die Tür, um ihn ins Zimmer einzulassen. Und in dieser Sekunde wurde Court bewusst, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.

Es war schon schlimm genug, Anna gegenüberzustehen, die ihn anlächelte und stoßweise atmete. Das Haar trug sie offen, und es kringelte sich über ihre Schultern. Sie hatte sich eine Bluse übergestreift; darunter gab es fast nichts, was ihre vollen Brüste kaschierte. Die Röcke schwangen ihr über die Hüften, und am liebsten hätte er sie herumgewirbelt und gegen die Wand gedrückt ...

»Warum sind Sie gekleidet, als wollten Sie ausgehen?«, fragte Court.

»Das Dienstmädchen, das mein Bad vorbereitet hat, hat mir erzählt, dass heute Abend ein Tanz stattfindet. Ich liebe tanzen.«

»Sie wissen genau, dass Sie heute Abend nicht ausgehen dürfen. Viel zu riskant.«

»Ich habe damit gerechnet, dass Sie das sagen würden. Aber ich bitte Sie dennoch, mich gehen zu lassen.« Annalía ergriff seine Hand und drückte sie an ihre Brust. »Ich weiß, dass Sie mich schützen werden.«

»Haben Sie schon vergessen, in welcher Gefahr Sie sich befinden? Gerade eben haben Sie die Tür geöffnet, ohne zu fragen ...«

»Wer außer Ihnen sollte vor der Tür stehen, wenn es hart und laut klopft? Nein, ich habe es nicht vergessen — und deshalb ist es immens wichtig, dass ich heute Abend ausgehen darf. MacCarrick, als die Rechazados den Schuss auf mich abgefeuert haben, stand mir plötzlich sehr klar vor Augen, wie kurz das Leben sein kann. Warum gönnen Sie es mir nicht, dass ich eine Nacht lang vergesse, welche Gefahr über mir schwebt?«

»Gut«, erwiderte er schließlich, »ich werde Ihnen Ihre Nacht gewähren. Aber in diesem Aufzug können Sie das Haus nicht verlassen.«

»Warum nicht?« Fragend ließ sie den Blick an Rock und Bluse herunterschweifen.

»Ihr Haar ist offen«, murmelte er und rieb sich über den Mund.

Sie lächelte schüchtern. »Ich weiß«, gestand sie ein, als hätte sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, um es aus seinen Fesseln zu befreien.

»Nur junge Frauen tragen es so.«

Annalía stemmte die Hände auf die Hüften. »Ich bin eine junge Frau.«

»Sie sind eine Lady«, entgegnete er, »haben Sie mir das nicht unablässig unter die Nase gerieben? Dann sollten Sie sich auch wie eine Lady kleiden.«

»Ja, natürlich, Sie haben recht.« Umstandslos drehte sie das Haar am Hinterkopf zu einem Knoten.

Court atmete erschöpft aus und bot ihr den Arm, um sie nach unten zu begleiten. Auf der Straße hielt sie sich eng neben ihm und streifte ihn ein paar Mal mit den Brüsten. Für ihn war es eine Tortur. Insgeheim befürchtete er, sie könne heute Abend Gefallen daran finden, ihn mit raffinierten Quälereien zu umgarnen.

Einige Kinder tobten um sie herum und verschwanden wieder. Sie lächelte ihnen nach. »Danke, dass Sie mich heute Abend begleiten, MacCarrick«, seufzte sie leise und lehnte den Kopf an seine Schulter.

Ihre Stimme klang so angenehm, und ihre Geste war ihm so willkommen, dass er beinahe vergaß, warum er ihrer Bitte zugestimmt hatte: weil er vorhatte, ihr noch mehr Anlass zum Nachdenken zu geben, wenn sie in der Kutsche saß und aus dem Fenster starrte.

Annalía war fest entschlossen, den Abend zu genießen.



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