Lola – Lola in geheimer Mission by Isabel Abedi

Lola – Lola in geheimer Mission by Isabel Abedi

Autor:Isabel Abedi [Isabel Abedi]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732003914
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2015-03-26T23:00:00+00:00


15.

EIN KOPFLOSER GEIST UND EIN SCHRECK AM ZUCKERWATTESTAND

„Lola! Looola! Hast du Watte in den Ohren? Loooooola! Teeeelefoooon!“

Mama stand in der Tür. Und ich tauchte auf. Tauchte auf aus tiefsten Tiefen. In meinem Kopf rauschte das Meer, auf meiner Zunge lag der Geschmack von Salz und in meinen Ohren klang der Gesang dreier riesiger Orcawale.

Im nächsten Moment schimpfte mir Flo ins Ohr. „Mensch, Jane, wo steckst du denn? Wir müssen los!“

Los? Ich sah auf die Uhr. Oh weia. Vor lauter Lesen hatte ich die Zeit vergessen.

„Ich komme“, rief ich. „Ich komme schon. Wir treffen uns vor dem Haus des Cooltuers, okay?“

Als ich dort ankam, war es Viertel nach vier und Flo sah wütend aus. „Uns läuft die Zeit davon und du trödelst rum! Hast du dir schon überlegt, wie du die Jungs in Schach hältst? Heute gehe ich an den Computer.“

Nein, ich hatte noch nichts überlegt. Aber wie sich herausstellte, brauchte ich das auch gar nicht. Weil uns nämlich niemand nach oben ließ. Die Jungs kamen runter und hinter ihnen kam der Cooltuer. Er roch nach Rasierwasser und Zigaretten.

„Pa muss arbeiten“, sagte Alex.

„Und wir gehen zum Rummelplatz“, krähte Pascal.

„Zum Rummelplatz?“, riefen Flo und ich erschrocken. „Aber wir wollten doch James Bond zu Ende gucken.“

„Jane Fond mag also James Bond, hm?“ Der Cooltuer hatte wieder sein Lächeln auf den Lippen. Er zog einen schwarzen Kuli aus seiner Jeanstasche. „Der lag vor der Treppe“, sagte er. „Sieht ja wirklich sehr geheim aus. Hast du ein Mikrofon darin versteckt?“

„Ja, äh … nein, äh … danke“, stotterte ich und griff nach meinem Spionagekuli. Mist, der war mir wohl beim Sturz aus der Tasche gefallen.

„Ich muss ein paar Restaurants abklappern“, sagte der Cooltuer. „Und bei dem schönen Wetter dachte ich, meine beiden Jungs laden die Mädels zum Hamburger Dom ein. Als kleine Entschädigung für deinen Unfall, Jane Fond.“

Der Cooltuer klimperte mit seinem Autoschlüssel. „Ich bring euch hin und hole euch in zwei Stunden wieder am Riesenrad ab. Was meint ihr?“

Alex sah mich aus seinen grünen Augen an und Pascal griff nach Flos Hand.

Wir nickten ergeben. „Klar. Klasse. Vielen Dank.“

„Magst du den Rummelplatz nicht?“, fragte Alex, als wir eine Viertelstunde später mit zerzausten Haaren vor dem riesigen Kettenkarussell standen. Der Cooltuer hatte uns in seinem Cabrio zum Dom (so heißt der Hamburger Jahrmarkt) gefahren und Alex 50 Euro in die Hand gedrückt. 50 Euro! So viel Geld hatte ich nicht mal zum Geburtstag bekommen.

„Doch, ich mag den Rummelplatz“, sagte ich und lächelte tapfer. Eigentlich stimmte es ja auch, ich hatte mir schon die ganze Zeit gewünscht, einmal hierherzukommen. Aber Papai hat Höhenangst und Mama muss schon spucken, wenn sie nur ans Karussellfahren denkt. Ich liiiebe Karussellfahren, je schneller, desto lieber. Und nachdem ich mich damit abgefunden hatte, dass wir unsere Mission für heute vergessen konnten, wurde es ein toller Tag – zumindest für Alex, mich und Pascal. Alex’ kleiner Bruder wollte auf dem Rummelplatz eigentlich nur eins: Miniskooter fahren. Das sind die kleinen Autos mit den Gummiringen.

„Mata kommt mit mir, stimmt’s?“ Pascal legte den Kopf schief und machte große Augen.



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