Lockruf des Herzens by Kat Martin

Lockruf des Herzens by Kat Martin

Autor:Kat Martin
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783442360291
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuchverl
veröffentlicht: 2004-01-01T23:00:00+00:00


15

Jillian versuchte, nicht an den Mord zu denken. Aber der Aufschub, der ihr vom Gericht zugesagt worden war, würde schon in zwei Wochen enden. Nur Gott allein wusste, was geschehen würde, wenn es ihr nicht gelang, ihre Unschuld zu beweisen, und man sie vor Gericht stellte. Bei der Menge an Beweisen, die gegen sie vorlagen, würde sie bestimmt ins Gefängnis, wenn nicht gar an den Galgen kommen.

Die Zeit lief ihr davon. Sie konnte es keinen Augenblick länger ertragen, tatenlos herumzusitzen. Sie beschloss, mit Adam zu sprechen, und begegnete ihm auf dem Weg zur Bibliothek. Auch bei ihm war die Frustration offensichtlich.

»Ich habe nach dir gesucht«, sagte er. »Ich wollte dir sagen, dass ich abreise.«

»Du kehrst nach London zurück?«

»Genau. Da sind ein paar Leute, mit denen ich mich treffen muss, und Straßen, die ich mir näher ansehen will. Ich werde morgen früh nach London abreisen.«

Jillian hob das Kinn. »Ich bin froh, das zu hören, Mylord - denn ich hatte auch vor, morgen früh aufzubrechen.«

Seine Gesichtszüge versteinerten. »Auf keinen Fall. Ich habe dich hergebracht, damit du in Sicherheit bist. Verdammt, wenn du in die Stadt zurückkehrst, wird Telford das ganz schnell herausfinden und ein Geschrei anstimmen, dass du wieder ins Gefängnis geworfen werden sollst.«

»Ich muss zurück«, sagte sie. »Ich war mir sicher, dass irgendetwas herauskommen würde, aber das ist nicht passiert. Es ist mein Leben, das auf dem Spiel steht. Wenn du mich nicht mitnimmst, werde ich warten, bis du weg bist, und dann auf eigene Faust zurückkehren.«

Adams Augen verdunkelten sich. Er streckte die Hände aus und ergriff ihre Arme. »Falls es dir entfallen sein sollte - die Behörden haben dich meinem Gewahrsam übergeben. Das bedeutet, dass du genau das tust, was ich dir sage. Wenn ich entscheide, dass du bleiben sollst, dann wirst du das auch tun. Ich schwöre dir, dass ich dich in deinem Zimmer einsperren werde, wenn es nicht anders geht.«

Sie schaute zu ihm auf, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Adam, bitte. Ich werde noch verrückt, wenn ich hier bleibe. Ich muss irgendetwas tun. Ich muss versuchen, mir selbst zu helfen. Kannst du das denn nicht verstehen?«

Einen schier endlosen Augenblick lang starrte er in ihr Gesicht, dann lockerte sich sein fester Griff. Mit einem Seufzer trat er zurück. »Wie kommt es bloß, dass Hunderte von Männern gehorsam meinen Befehlen folgten, ich aber anscheinend nicht mit einem einzigen sturen Frauenzimmer fertig werde?«

Weise enthielt Jillian sich jeglichen Kommentars.

Morgen würden sie nach London zurückkehren.

Später am Nachmittag desselben Tages ließ er sie zu sich rufen, und sie kam nervös, was er wohl von ihr wollte, zu ihm ins Arbeitszimmer. Es handelte sich jedoch nur um einen Bericht von Peter Fräser, in dem er recht weitschweifig darüber informierte, dass er noch nichts Neues herausgefunden hatte. Sie war zutiefst niedergeschlagen, als Reggie an die Tür des Arbeitszimmers klopfte. Sie befürchtete, dass er noch weitere schlechte Nachrichten bringen würde.

»Sie haben Besuch, Mylord«, sagte er zum Grafen. »Ein Vikar Donnellson und ein Junge, den er Christopher Derry nannte. Ich habe sie in den grünen Salon geführt.



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