Letzte Warnung by Michael Connelly

Letzte Warnung by Michael Connelly

Autor:Michael Connelly [Connelly, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-09-08T00:00:00+00:00


21

Das Tor von Lawton Cross' Garage war offen, und es sah so aus, als hätte es die ganze Nacht offen gestanden. Ich ließ mich von dem Taxi neben meinem Mercedes absetzen. Es sah nicht so aus, als sei mein Wagen von der Stelle bewegt worden, obwohl ich davon ausging, dass er durchsucht worden war. Ich hatte ihn nicht abgeschlossen, und er war auch immer noch nicht abgeschlossen. Ich legte die kleine Reisetasche, die ich mitgebracht hatte, auf den Rücksitz. Dann setzte ich mich hinters Steuer, startete den Motor und fuhr den Wagen in die Garage.

Ich stieg aus, ging zu der Tür, die ins Haus führte, und drückte auf einen Knopf, mit dem man entweder eine Klingel betätigen oder das Garagentor schließen würde. Der Knopf schloss das Tor. Ich ging zum Malibu, schob die Hände unter die Kühlerhaube und tastete nach der Entriegelung. Die Stahlfedern gähnten laut, als ich die Haube anhob. Ich blickte auf einen staubigen, aber sauberen Motor hinab. Luftfiltergehäuse und Ventilator waren aus Chrom, der Motorblock rot lackiert. Offensichtlich hatte Lawton das Auto liebevoll gepflegt und seine innere Schönheit nicht weniger zu schätzen gewusst als seine äußere.

Die Dokumente aus der Ermittlungsakte, die ich am Abend zuvor unter die Motorhaube geschoben hatte, hatten die FBI-Durchsuchung überstanden. Sie waren zwar nach unten gefallen, waren aber von dem Spinnennetz aus Zündkerzenkabeln auf der linken Seite des Motorblocks aufgefangen worden. Als ich sie einsammelte, stellte ich fest, dass die Batterie abgeklemmt worden war, und ich fragte mich, wann das gewesen war. Bei einem Auto, das längere Zeit nicht benutzt werden sollte, war das sehr vernünftig. Lawton könnte zwar daran gedacht haben, wäre aber nicht in der Lage gewesen, es selbst zu tun. Vielleicht hatte er Danny erklärt, wie sie es machen musste.

»Was soll das? Was machst du da, Harry?«

Ich drehte mich um. Danny Cross stand im Durchgang zum Haus.

»Hallo, Danny. Ich wollte nur noch ein paar Dinge holen, die ich vergessen habe. Außerdem müsste ich mir kurz was von Laws Werkzeug borgen. Ich glaube, mit meinem Wagen ist irgendwas nicht in Ordnung.«

Ich deutete auf die Werkbank und die Wand neben dem Malibu, an der Laws ganzes Werkzeugarsenal hing. Sie schüttelte den Kopf, als hätte ich vergessen, ihr das Offensichtliche zu erklären.

»Was ist mit gestern Abend? Sie haben dich festgenommen. Ich habe die Handschellen gesehen. Sie haben gesagt, du würdest nicht zurückkommen.«

»Reine Einschüchterungstaktik, Danny. Mehr nicht. Wie du siehst, bin ich wieder zurück.«

Ich drückte die Motorhaube mit einer Hand nach unten, ließ sie aber nicht einschnappen. Genau so, wie ich sie vorgefunden hatte. Ich ging zu meinem Mercedes und legte die Dokumente durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Doch dann überlegte ich es mir anders. Ich öffnete die Tür, hob die Bodenmatte hoch und legte sie darunter. Es war kein berauschendes Versteck, aber fürs Erste würde es genügen. Ich schloss die Tür und sah Danny an.

»Wie geht's Law?«

»Nicht gut.«

»Wieso? Was ist mit ihm?«

»Sie waren gestern Abend bei ihm. Sie haben mich zwar nicht zu ihm ins Zimmer gelassen, und das Babyphon haben sie auch ausgeschaltet, aber ich habe trotzdem mitbekommen, dass sie ihm gedroht haben.



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