Keaton, Maja by Zwei wie Mokka und Sahne

Keaton, Maja by Zwei wie Mokka und Sahne

Autor:Zwei wie Mokka und Sahne
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 11

Gemeinsam traten wir in den mit unzähligen Lichterketten romantisch beleuchteten Garten. Leise, karibische Musik erfüllte die Nacht und verhaltene Gesprächsfetzen drangen zu uns.

„Gehen wir ein paar Schritte?“ In Rafes Augen spiegelten sich die Lämpchen, die um den Stamm einer Kokosnusspalme gewickelt waren. Schräg hinter ihm flackerte rotes und gelbes Licht aus der nur wenige Meter entfernten Bar, wo er mich am Mittag mehr oder weniger unbeabsichtigt mit Rum getränkt hatte.

„Gern.“ Ich lächelte und hakte mich bei Rafe ein, denn vor wenigen Minuten hatte ich beschlossen, dass der Kerl, mit dem ich mich amüsieren wurde, das mokkabraune Lockenköpfchen war. Außerdem schrien die Absätze unter meinen Sandaletten geradezu nach männlicher Unterstützung.

„Was für ein Sternenhimmel“, seufzte ich, ohne nach oben zu gucken, denn ich hatte trotz des Halts, den Rafe mir bot, genug damit zu tun, meine dünnen Absätze davor zu bewahren, in den Fugen der Steine stecken zu bleiben.

„Möchtest du, dass ich dir den Polarstern zeige?“, fragte Rafe amüsiert.

„Das wäre auf alle Fälle besser als eine Briefmarkensammlung. Den großen Wagen oder Bären habe ich jedenfalls bisher noch nicht gesehen.“

„Das wundert mich nicht, wenn du permanent auf den Boden starrst.“ Rafe atmete einen großen Schwall Luft aus. „Sag mal, Emma, hast du Probleme mit deinen Schuhen?“ Er blieb stehen und ging in die Knie. Bevor ich „Wie kommst du denn darauf?“ fragen konnte, hatte er mir die Sandalen von den Füßen gestreift. Seine warmen, trockenen Hände glitten dabei seitlich über meinen Spann.

Ich schluckte.

Leider konnte ich nun ohne Hilfe gerade gehen.

„Jetzt hoffe ich allerdings, dass du nicht gleich in die nächste Glasscherbe trittst oder dir eine Erkältung einfängst, denn dann überweise ich dir ein ordentliches Schmerzensgeld und gebe es ansonsten auf.“ Aus Rafes Augen blitzte der pure Schalk. Das sah man sogar im Dunkeln.

„Das verstehe ich aber nicht“, beschwingt tänzelte ich über die kühlen Pflastersteine, „was willst du denn aufgeben?“

„Ich glaube, du bist eine richtige kleine Schlage, Emma Herz. Sag mal, ist Herz das deutsche Wort für Heart?“

„Du möchtest eine Deutschstunde?“ Wir kamen an einem der gläsernen Kühlschränke vorbei und ich nahm mir eine Flasche Cola Zero, die ich mir an die Schläfen presste. Mir war fürchterlich warm. Und wenigstens wusste ich jetzt, wohin mit meinen Händen. „Willst du auch was?“

„Ein Kühlpack?“ Er fuhr sich mit einer Hand durch die lässig in die Augen gerutschten Locken.

Ich warf ihm eine Flasche Mineralwasser zu, die er ein wenig angeberisch mit der freien Hand fing.

„Ein bisschen Abkühlung tut dir vielleicht ganz gut“, sagte ich.

„Dan-ke viel-mals“, entgegnete Rafe auf Deutsch. Er öffnete seine Flasche, setzte sie sich an die Lippen und verkündete: „Zum Wohl.“

Amüsiert sah ich zu, wie sein Kehlkopf beim Trinken auf und ab zuckte. Ich fühlte mich unbeobachtet, doch als er die Flasche absetzte, blickte mir ungeniert in die Augen und mein Herz machte einen Sprung.

„Hast du Lust Dart zu spielen?“

Wie bitte? Also, ich hatte ja mit einigem gerechnet, aber damit ... „Dart?“, fragte ich ungläubig.

„Das ist dieses Spiel, bei dem man kleine Pfeile auf eine schwarz-weiß karierte Scheibe wirft.“ Rafes Gesicht war so regungslos, dass ich mir auf einmal klein und unsicher vorkam.



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