Kathryn Dance Bd. 2 - Allwissend by Jeffery Deaver

Kathryn Dance Bd. 2 - Allwissend by Jeffery Deaver

Autor:Jeffery Deaver
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-28T16:00:00+00:00


Kapitel 21

Dance eilte in die Notaufnahme des Monterey Bay Hospital.

Sie traf den besorgt dreinblickenden TJ mitten in der Lobby an. »Boss«, sagte er und atmete vernehmlich aus. Er war erleichtert, sie zu sehen.

»Wie geht es ihm?«

»Er wird wieder.«

»Hast du Travis erwischt?«

»Das war nicht der Junge«, sagte TJ.

Im selben Moment schwang die Doppeltür zu den Behandlungsräumen auf, und James Chilton kam mit verbundener Wange zum Vorschein. »Er hat mich überfallen!« Chilton zeigte mit ausgestrecktem Arm auf einen rotgesichtigen, stämmigen Mann in Anzug und Krawatte, der am Fenster saß. Ein kräftiger County Deputy stand neben ihm. »Verhaften Sie ihn!«, verlangte Chilton von Dance, ohne sie auch nur zu begrüßen.

Der andere Mann sprang unterdessen auf. »Er! Er gehört hinter Gitter!«

»Mr. Brubaker, bitte setzen Sie sich«, sagte der Deputy mit genug Nachdruck, dass der Mann innehielt, Chilton mit einem wütenden Blick durchbohrte und sich wieder auf den Fiberglas-Sitz fallen ließ.

Der Beamte kam zu Dance und berichtete ihr, was geschehen war. Eine halbe Stunde zuvor hatte Arnold Brubaker sich mit einem Vermessungsteam auf das Gelände seiner geplanten Entsalzungsanlage begeben und Chilton dabei ertappt, wie dieser dort diverse Tierbauten fotografierte. Er hatte versucht, dem Blogger die Kamera zu entreißen, und ihn zu Boden gestoßen. Die Landvermesser hatten die Polizei gerufen.

Die Verletzung sah nicht weiter schlimm aus, fand Dance.

Dennoch führte Chilton sich wie ein Besessener auf. »Dieser Mann vergewaltigt die Halbinsel. Er zerstört unsere Lebensgrundlage. Unsere Flora und Fauna. Ganz zu schweigen von der Vernichtung einer Begräbnisstätte der Ohlone.«

Die Ohlone-Indianer hatten als Erste in diesem Teil Kaliforniens gelebt.

»Wir bauen nicht einmal in der Nähe der Stammesgebiete!«, schrie Brubaker. »Das war ein Gerücht. Und vollständig unwahr!«

»Aber die Verkehrsdichte in diesem Gebiet wird bewirken …«

»Und wir geben Millionen für die Umsiedlung von Tierpopulationen aus …«

»Ruhe!«, rief Dance. »Alle beide!«

Chilton war jedoch richtig in Fahrt geraten. »Meine Kamera hat er auch zerbrochen. Genau wie bei den Nazis.«

Brubaker lächelte kalt. »James, ich glaube, zuvor haben Sie das Gesetz gebrochen, indem Sie unbefugt ein Privatgelände betreten haben. Haben die Nazis das nicht auch so gemacht?«

»Ich habe das Recht, über die Zerstörung unserer Umwelt zu berichten.«

»Und ich …«

»Okay«, sagte Dance. »Schluss jetzt!«

Die beiden verstummten. Dance ließ sich von dem Deputy die Einzelheiten der diversen Verstöße nennen. Dann ging sie zu Chilton. »Sie haben widerrechtlich ein privates Grundstück betreten. Das ist eine Straftat.«

»Ich …«

»Psst. Und Sie, Mr. Brubaker, haben Mr. Chilton tätlich angegriffen, was illegal ist, solange sie sich nicht in unmittelbarer Gefahr befinden. Sie hätten die Polizei verständigen müssen.«

Brubaker schäumte vor Wut, aber er nickte. Er schien sich in erster Linie darüber zu ärgern, dass er lediglich Chiltons Wange erwischt hatte. Der Verband war ziemlich klein.

»Sie beide haben sich minderer Vergehen schuldig gemacht. Und falls Sie Anzeige erstatten wollen, werde ich Sie festnehmen, ebenfalls alle beide. Den einen wegen unbefugten Betretens, den anderen wegen Körperverletzung. Nun?«

»Aber er …«, setzte der rotgesichtige Brubaker jammernd an.

»Ihre Antworten?«, fragte Dance so bedrohlich ruhig, dass er sofort verstummte.

Chilton verzog das Gesicht und nickte. »Also gut.«

Die Enttäuschung war Brubaker deutlich anzusehen. »Okay. Meinetwegen«, murmelte er schließlich. »Aber es



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