Kaltes Gold by Börjlind Rolf & Börjlind Cilla

Kaltes Gold by Börjlind Rolf & Börjlind Cilla

Autor:Börjlind, Rolf & Börjlind, Cilla [Börjlind, Rolf]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: btb Verlag
veröffentlicht: 2020-11-08T16:00:00+00:00


D ie Operabaren lag am Kungsträdgården, einen Steinwurf von der Statue Karls XII . entfernt. Ein beliebter Tummelplatz für Menschen, die sehen und gesehen werden wollten. Sven Bergh hatte einen Tisch für zwei Personen reserviert, eine kleine Nische gegenüber dem Bartresen. Er saß bereits dort, als Olivia hereinkam. Sie blieb in der Tür stehen und ließ den Raum auf sich wirken, sie war noch nie dort gewesen. Das Lokal war klein, sehr schön und voll besetzt. Sven sah sie und stand auf. Er trug einen legeren, weichen Anzug, der an den richtigen Stellen eng anlag. Hellgelb, vermutlich maßgeschneidert.

»Hallo«, sagte er.

Olivia nickte und ging zu ihm. Der Geräuschpegel war hoch, an ein paar Tischen hatten die Gäste sich in Stimmung getrunken und versuchten, sich gegenseitig zu übertönen.

»Entschuldigung«, sagte Sven. »Es ist ein bisschen laut hier, das hätte ich bedenken sollen. Wir sollten uns vielleicht etwas Ruhigeres suchen?«

»Das wäre wahrscheinlich gut.«

»Mein Auto vielleicht? Es steht gleich draußen.«

»Klar.«

Olivia wandte sich wieder zur Tür.

»Mögen Sie Pilzomelett?«, fragte Sven.

»Sicher.«

Sven trat an die Bar, und Olivia ging zur Tür hinaus.

Gleich gegenüber, am Jacobs Torg, stand ein großer schwarzer BMW mit getönten Scheiben. Bei Autodieben äußerst begehrt. Auf dem Fahrersitz saß ein dunkel gekleideter Mann. Olivia war sich nicht ganz sicher, ob es das richtige Auto war, also blieb sie stehen und wartete. Es hatte zu nieseln begonnen.

»Kommen Sie«, sagte Sven.

Er öffnete eine der Vordertüren und beugte sich hinein. Olivia hörte nicht, was er sagte, aber sie sah, wie der dunkel gekleidete Chauffeur auf der anderen Seite des Wagens ausstieg und einen Regenschirm aufspannte.

»Bitte sehr.«

Sven hielt eine der Hintertüren auf, und Olivia setzte sich hinein. Er selbst stieg auf der anderen Seite ein. Der schwarze, mit Leder bezogene Rücksitz war breit und bequem, mit reichlich Platz für die Beine.

»Haben Sie ein Auto?«, fragte Sven und zog seine Tür zu.

»Ich hatte einen Mustang, den ich im Frühjahr verkauft habe.«

»Tolle Autos.«

»Ja, und teuer im Unterhalt.«

»Vor allem in diesen elektrifizierten Tagen.« Sven verzog ein wenig den Mund zu einem leichten Lächeln, lockerte seine Krawatte und öffnete die oberen Knöpfe seines grauen Hemdes. Olivia sah das grüne Lederband um seinen Hals.

»Darf ich Sie was fragen?«, sagte sie. »Dieses grüne Band, wo haben Sie das her?«

»Ist das Teil der Ermittlung?«

»Nein, ich wollte nur …«

»War nur ein Scherz. Ich habe es vor langer Zeit in Mexiko gekauft. Warum fragen Sie?«

»Ich habe selbst ein sehr ähnliches.«

»Auch aus Mexiko?«

»Ja.«

»Da sieht man mal wieder, die Welt ist klein. Was haben Sie in Mexiko gemacht?«

Sie hatten das Treffen anberaumt, um über Fredrik Kaldma zu sprechen, nicht über Mexiko. Trotzdem fühlte Olivia keine Eile.

»Meine Mutter kam dorther«, antwortete sie.

»Ach so? Das sieht man Ihnen sogar an. An den Augen. Sie haben sehr schöne Augen.«

Sven lächelte, als er das sagte. Sie saßen auf dem Rücksitz seines Wagens, der getönte Scheiben hatte, und Olivia nahm es einzig und allein als Kompliment.

»Danke«, sagte sie. »Und was haben Sie in Mexiko gemacht?«

»Ich habe Freunde getroffen und mit ihnen auf eine Art und Weise Zeit verbracht, wie es damals hierzulande nicht so einfach möglich war.



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