Jinx und der magische Urwald (German Edition) by Sage Blackwood

Jinx und der magische Urwald (German Edition) by Sage Blackwood

Autor:Sage Blackwood [Blackwood, Sage]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783862747696
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger
veröffentlicht: 2014-01-19T23:00:00+00:00


Am nächsten Morgen ging Jinx über die Lichtung, die nun von Sonnenlicht und Regentropfen strahlte. Die Leute standen in Grüppchen beisammen und starrten ihn an. Die Geschichte von der fliegenden Suppenkelle hatte sich herumgesprochen. Manche Leute kannte er von damals, an ein paar von ihnen hatte er in all den Jahren keinen Gedanken verschwendet. Es mussten einige fehlen, wegen der Werwölfe und der Winterpest, die Simon erwähnt hatte, aber Jinx wusste nicht, wer.

Niemand schien ihn zu erkennen. Er sprach mit ein paar Leuten, die ihn eigentlich hätten kennen müssen, doch sie erinnerten sich nicht an ihn. Die meisten scheuten vor Jinx und seinen Kameraden zurück. Man war misstrauisch gegenüber Fremden und allem, was aus dem Urwald kam.

Er hatte gehofft – nun ja, gehofft war vielleicht zu viel gesagt, aber irgendwo im Hinterkopf hatte er den Gedanken gehabt –, dass seine magische Kraft, da sie sich auf der Stachelbeerlichtung zum ersten Mal gezeigt hatte, vielleicht hier zu ihm zurückkommen würde. Aber das geschah nicht.

»Bestimmt kommt dir jetzt alles kleiner vor, oder?«, sagte Reven, der neben ihm herging. »Ich habe gehört, dass das so ist, wenn man an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt.«

»Ja«, sagte Jinx. In Wahrheit sah alles schäbiger, armseliger und trister aus. Er wollte weg von hier.

Ein Mädchen, das ein bisschen älter war als Jinx, stand an einer Hütte und beobachtete sie. Reven lächelte das Mädchen an, sie verzog keine Miene.

»Inga«, sagte Jinx. »Du bist Inga, stimmt’s?«

»Woher kennst du meinen Namen, Zauberjunge?«, fragte das Mädchen argwöhnisch.

»Du …« Jinx verstummte. Inga hatte ihn öfters gehauen, und einmal hatte sie im Schweinestall sein Gesicht in den Matsch gedrückt. Doch das wollte Jinx vor seinen Freunden lieber nicht erwähnen. »Ich kenne dich von früher.«

»Weißt du vielleicht, wie man zum Haus von Donna Glimmer kommt?«, fragte Elfwyn.

»Donna Glimmer … Du meinst, eine Hexe?«, sagte Inga.

»Ja.« Elfwyn war so klug, besser nicht zu erwähnen, dass die Hexe ihre Großmutter war. »Wir wollen zu ihr, aber wir haben uns verlaufen.«

»Ihr solltet nicht zum Haus einer Hexe gehen«, sagte Inga. »Bleibt zu Hause auf eurer Lichtung. Es ist gefährlich, woandershin zu gehen.«

»Selbst wenn man auf dem Pfad bleibt«, sagte Jinx.

Es war sarkastisch gemeint, doch Inga nickte zustimmend, und das machte ihn traurig. Unglaublich, dass er sich von einem Mädchen, das sich nicht mal traute, die Stachelbeerlichtung zu verlassen, das Gesicht in den Schweinematsch hatte drücken lassen.

Na, das würde sie heute jedenfalls nicht mehr schaffen – sie war zwar größer als er, aber er war garantiert stärker.

Aber vielleicht wäre er nun nicht so stark, wenn er hier hängen geblieben wäre und nur Krötenbrei und Kohlsuppe zu essen bekommen hätte. Nicht mal lesen könnte er! Unvorstellbar. Wäre er hiergeblieben, wäre er nicht er selbst.

Außerdem hatten sie ihn ja nicht gewollt. Sie hatten ihn vom Pfad geführt.

Und ich habe ihnen nie dafür gedankt, dachte Jinx.



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