Jack Reacher 17 - Der Anhalter by Lee Child

Jack Reacher 17 - Der Anhalter by Lee Child

Autor:Lee Child [Child, Lee]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Thrillers, General, Suspense
ISBN: 9783641157852
Google: iXXgBQAAQBAJ
Herausgeber: Blanvalet Verlag
veröffentlicht: 2015-06-29T17:56:56.505000+00:00


45

Sorenson bremste scharf, kurbelte am Lenkrad, wendete über die durchgezogene Linie hinweg und fuhr in Richtung Interstate zurück – vorbei an dem FBI-Gebäude, vorbei an seiner Fassade, vorbei an seiner Seite und dem rückwärtigen Parkplatz und auf der Straße weiter, die sie vor wenigen Minuten gekommen waren. Der Anrufer, County Sheriff Victor Goodman, das bekam Reacher mit, ungefähr achtzig Meilen weit entfernt, schilderte die ganze Geschichte. Der Mann, der letzte Nacht als Erster am Tatort gewesen war. Er schien durchaus kompetent zu sein, war aber müde und gestresst und diesem Fall nicht gewachsen. Er berichtete: »Heute Morgen hab ich der Kleinen als Erstes erzählt, dass ihre Mom vermisst wird. Ich wollte es ihr schonend beibringen. Sie wissen schon, erst ein Schritt, dann der zweite. Ich hab die Nachbarin gebeten, die beiden Mädchen heute nicht in die Schule zu schicken und bei ihnen zu bleiben. Aber das hat sie nicht getan. Sie hatte Angst um ihren Job. Sie hat die beiden allein im Haus gelassen. Sie dachte, das wäre okay, aber das war’s nicht. Als ich noch mal vorbeigeschaut hab, war nur die Tochter der Nachbarin da. Ganz allein. Sie hat gesagt, ein paar Männer seien gekommen und hätten die kleine Delfuenso mitgenommen.«

Sorenson fragte: »Wann?«

Goodman antwortete: »Wir reden hier von einer Zehnjährigen. Sie drückt sich ziemlich vage aus. Könnte vor ungefähr einer Stunde gewesen sein.«

»Wie viele Männer?«

»Das weiß sie nicht.«

»Einer? Zwei? Ein Dutzend?«

»Mehr als einer. Sie hat ›Männer‹ gesagt, nicht ›ein Mann‹.«

»Personenbeschreibung?«

»Nur Männer.«

»Schwarz? Weiß? Jung? Alt?«

»Bestimmt weiß, sonst hätte sie was gesagt. Schließlich sind wir hier in Nebraska. Keine Ahnung, wie alt sie waren. Für eine Zehnjährige sind alle Erwachsenen alt.«

»Kleidung?«

»Sie kann sich an nichts erinnern.«

»Fahrzeug?«

»Sie kann’s nicht beschreiben. Ich weiß nicht mal, ob sie eines gesehen hat. Sie spricht von einem Wagen, aber darunter kann alles fallen, vom Pick-up bis zum Geländewagen.«

»Farbe?«

»Weiß sie nicht mehr. Falls sie den Wagen überhaupt gesehen hat. Vielleicht hat sie ihn nur vorausgesetzt, denn hier draußen sind Fußgänger eine Seltenheit.«

»Kann sie wiedergeben, was gesprochen wurde?«

»Sie hat leider nicht richtig aufgepasst. Jemand klingelte an der Haustür, und Lucy Delfuenso ist hingegangen, um aufzumachen. Die Nachbarstochter hat Männer an der Tür gesehen und gehört, dass gesprochen wurde, aber sie ist in ihrem Zimmer geblieben und hat weitergespielt. Anscheinend sehr konzentriert. Ungefähr fünf Minuten später ist ihr aufgefallen, dass Lucy nicht zurückgekommen war.«

»Wieso geht die kleine Delfuenso in einem fremden Haus zur Tür?«

»Für die Mädchen sind das keine fremden Häuser. Sie sehen beide als ihr eigenes an, weil sie sich mal hier, mal dort aufhalten.«

»Haben Sie die Umgebung abgesucht? Delfuensos Haus durchsucht?«

»Ich habe all meine Leute darauf angesetzt. Nirgends eine Spur von Lucy.«

»Haben Sie den Nachbarn befragt? Diesen grauhaarigen Mann?«

»Der war nicht da. Er fährt morgens um sechs in die Arbeit. Auch das vierte Haus hat nichts gesehen.«

»Haben Sie die State Police alarmiert?«

»Klar, aber ich habe nichts für sie.«

»Nach vermissten Kindern wird mit Hochdruck gefahndet, nicht wahr?«

»Aber was sollen sie tun? Ihr Department ist klein und der Staat groß. Sie können nicht jeden kontrollieren.«

»Okay, wir lassen uns was einfallen«, sagte Sorenson.



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