Imperia - Im Schatten des Drachen by Dahlem Laurin

Imperia - Im Schatten des Drachen by Dahlem Laurin

Autor:Dahlem, Laurin [Dahlem, Laurin]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: in Farbe und Bunt
veröffentlicht: 2015-09-29T16:00:00+00:00


KAPITEL 24

»Es ist kein Problem. Wir werden sie davon fegen.«

Hao hielt sich im Hintergrund und beobachtete, wie sich Houyoku seine ledernen Armschienen überstreifte. Es war unwahrscheinlich, dass jemand nahe genug an ihn herankam, als dass er sie brauchen würde. Vermutlich trug er sie aus reiner Gewohnheit.

Arashi nickte stumm. Sie hatte sich ihren Bumerang um die schmalen Hüften geschnallt und die Haare zusammengebunden. Auch sie wirkte nicht sonderlich besorgt, auf ihrem Gesicht zeichnete sich nur Entschlossenheit ab.

Seelenruhig wandte sich Houyoku dem Nebeneingang zu, neben dem Hao stand. In diesem Moment schwang das Haupttor auf, so lautlos, dass die Windtänzer es nicht bemerkten. Nur Hao sah es und sein Herzschlag beschleunigte sich, als er die Person erkannte, die eintrat.

Kyu-Sung.

Der Kaisergardist trug seine übliche rote Uniform und wurde nur von BanZenHan begleitet.

Wollte er sich Houyoku ganz alleine stellen? Das würde er nicht schaffen. Niemals. Hao wollte ihm ein Zeichen geben, irgendetwas, aber ihm fiel nichts ein, wodurch er Kyu-Sung nicht verraten hätte.

»Wenn ihr mich sucht, geht ihr in die falsche Richtung.«

Die Windtänzer fuhren zusammen und wirbelten herum. Einer der beiden Männer, die außer Houyoku und Arashi in der Halle waren, wich beim Anblick des ranghohen Gardisten erschrocken zurück.

»Wie kommst du hier herein?« Houyokus Blick verengte sich kurz, dann entspannte er sich. »Aber das ist gleichgültig. Ob drinnen oder draußen, ich werde dich sowieso vernichten.« Er gab den beiden Männern einen Wink. »Verschwindet. Dieser Mann gehört mir.«

Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie eilten an Hao vorbei, der unbeweglich stehen blieb. In ihm herrschte ein Chaos aus Sorge, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Das schlimmste war, dass er nicht einmal sagen konnte, um wen er sich sorgte. Kyu-Sung, natürlich, aber auch Arashi. Er wollte nicht, dass ihr etwas zustieß. Auch ihre Weltansicht hatte ihre Wahrheiten, und, wie er hatte erkennen müssen, auch die Kaisergarde war nicht perfekt. Dass sie jetzt gegeneinander kämpften, basierte auf zu vielen Missständen, zu vielen Vorurteilen, alles Dinge, die man aus der Welt schaffen konnte, ohne sich gegenseitig umzubringen …

»Hao!« Arashi hielt kurz inne, um ihm einen Blick über ihre Schulter zuzuwerfen. »Geh. Hier ist es zu gefährlich für dich. Draußen gibt es noch ein paar mehr Gardisten, die verjagt gehören.«

Ihre Worte gruben sich tausend Nadeln gleich in seine Eingeweide. Sie sorgte sich um ihn. Sie vertraute ihm. Sie vertraute darauf, dass er auf ihrer Seite war. So sehr, dass sie ihm jetzt den Rücken zukehrte und auf Houyoku zulief. Nach zwei Schritten hielt sie inne und sah noch einmal zu ihm zurück. Hinter ihr sah Kyu-Sung zu ihm auf. Zwei Blicke, zwei Erwartungen. Doch es gab nur eine Wahrheit.

Ich bin ein Kaisergardist. Es klang zu banal, um es auszusprechen. Ich habe euch getäuscht. Euch verraten. Ich stand nie auf eurer Seite. Habe euch nur infiltriert.

Es tut mir leid, Arashi.

»Unter anderen Umständen wären wir vielleicht Freunde geworden.« Hao erschrak selbst darüber, wie kalt und beherrscht seine Stimme klang. Innerlich fühlte er sich wie ein Scherbenhaufen. Woran sollte er glauben? Warum war er so schwach, dass ihn eine derartige Mission bereits aus



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