Immer wieder du und ich by Juliet Ashton

Immer wieder du und ich by Juliet Ashton

Autor:Juliet Ashton [Ashton, Juliet]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-01-21T16:00:00+00:00


Die Musik war verklungen. Im Haus war es dunkel, abgesehen von den Lichterketten, die hartnäckig in der Küche vor sich hin glitzerten. Kate kehrte an den Küchentisch zu Becca zurück, nachdem sie ihren letzten Gast verabschiedet hatte.

Die Überreste des Buffets sahen unwiderstehlich aus. «Hmm, Salami», schnurrte Kate und versenkte eine dicke Scheibe in ihrem Mund.

«Eigentlich geht es doch um Babys, oder?» Durchdringender Ich-kenn-dich-doch-Blick von Becca.

«Was meinst du?» Kate griff nach einem Stück Brot und kratzte damit den Rest der Avocadocreme aus der Schlüssel.

Becca setzte ihr weisestes Gesicht auf und zeigte mit der Sektflöte auf sie. «Deine Besessenheit vom Yulan-Heim. Dabei geht es um Babys.»

«Ich würde jetzt nicht sagen, dass das eine Besessenheit ist.» Kate jagte die letzte Olive mit der Gabel über die Platte.

«Babys. Babys. Babys.» Becca beugte sich vor. «Sei ehrlich zu mir.»

«Bin ich immer.» 99,9 Prozent der Zeit war Kate tatsächlich ehrlich zu ihr. Nur ein kleines Kämmerlein in ihrer Seele war für ihre Kusine verschlossen, das, in dem sie ihre Gefühle für Charlie verbarg. Es waren unverwüstliche kleine Atome, diese Gefühle, und es hatte leider gar nichts genützt, sie wegsperren zu wollen. Sie schienen auf Diät sogar besonders gut zu gedeihen.

«Wenn du ein eigenes Kind hättest, müsstest du nicht ständig all die kleinen Kinderlein auf der Welt retten. Dann hättest du mehr als genug zu tun.» Glaubte man Becca, dann war die Mutterschaft eine endlose Plackerei. Sie tat so, als wäre sie eine Sklavin in einem Ausbeuterbetrieb in Pakistan und keine verwöhnte, Pilates-gestählte Lady mit einem Mann, der ihr half, so gut er konnte. «Es gibt Mittel und Wege, eigene zu bekommen. Man braucht dafür keinen Ehemann mehr.»

«Willst du damit sagen, dass ich keinen mehr abbekomme?» Kate amüsierte sich über Beccas Bestürzung: Für ihre Kusine war es das Allerschlimmste, womöglich irgendwann ohne Mann dazustehen. Kate dagegen legte andere Maßstäbe an ihren Selbstwert an. Auch gut, zumal ich ziemlich sicher bin, dass ich tatsächlich keinen mehr abbekomme. Sie fühlte sich ganz eingerostet und wusste gar nicht mehr, wie das ging: flirten und sich verlieben.

«Du weißt genau, dass ich das nicht so gemeint habe. Jeder Mann könnte sich glücklich schätzen, mit dir zusammen sein zu dürfen», sagte Becca. «Besonders jetzt, wo du ein bisschen abgenommen hast. Aber warum solltest du einen Mann wollen? Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass die alle Schweine sind.»

«Haben wir das? Ich kann mich gar nicht daran erinnern.»

«Willst du mir etwa erzählen, dass Julian kein Arsch ist?»

«Ich erzähle dir hiermit, Hand aufs Herz, dass mein Ehemann kein Arsch ist.»

«Exehemann.» Becca zeigte auf das vorläufige Scheidungsurteil, das sie mit Tesafilm an der Wand befestigt hatte.

«In einer Scheidung benimmt sich niemand gut. Die ganze Situation ist einfach zu konfliktgeladen.»

«Deine Scheidung war aber weit konfliktgeladener als die meisten anderen», widersprach Becca.

«Ach. Das sind doch olle Kamellen», sagte Kate.

«Hallo!? Julian war gierig und fies und hat dich beinahe ruiniert.»

Das war leider nicht nur eine von Beccas typischen Übertreibungen. Bis zum Hals in den noch glimmenden Trümmern von Ames Partners in Property stehend, hatte Julian Anspruch auf das Geld angemeldet, von dem er früher immer behauptet hatte, dass es Kate ganz allein gehörte.



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