Im Zeichen der Wikinger by Cussler Clive

Im Zeichen der Wikinger by Cussler Clive

Autor:Cussler,Clive
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-03-02T11:46:47+00:00


Eine tausend Jahre alte Spur

31. Juli 2001 Tohono Lake, New Jersey

33

Der Tohono Lake lag abseits der üblichen Ausflugsziele, so weit das bei einem See in New Jersey überhaupt möglich war. Kein Ferienhaus säumte seine Ufer. Denn das gesamte Land rundum befand sich im Besitz der Cerberus Corporation, deren Führungskräfte hier ausspannen konnten. Für die Angestellten stand rund dreißig Meilen weiter weg ein eigenes Seegrundstück zur Verfügung. Da der See so abgelegen war, hatte man ihn nicht mit einem Zaun umgeben. Lediglich die Straße, die fünf Meilen entfernt durch das Hügelland und die dichten Wälder zu einem heimeligen, zweistöckigen Blockhaus führte, war durch ein Eisentor versperrt. Das Blockhaus selbst lag direkt am See, hatte einen eigenen Anlegesteg und ein Bootshaus, in dem allerlei Kanus und Ruderboote lagerten. Motorboote waren auf dem See nicht erlaubt.

Fred Ames war keine Führungskraft der Cerberus Corporation. Er war nicht einmal ein einfacher Angestellter. Aber er wohnte hier in der Gegend, und wie etliche Einheimische scherte er sich nicht um die Verbotsschilder, sondern marschierte einfach zum See, schlug im Schutz der Bäume, die das Ufer säumten, sein kleines Lager auf und wollte die Angel auslegen. In dem See wimmelte es von Breitmaulbarschen, die ständig neu eingesetzt wurden, obwohl hier kaum jemand angelte, so daß ein alter Profi nicht lange brauchte, bis er etliche fünf bis zehn Pfund schwere Barsche gefangen hatte. Er wollte gerade mit seinen schenkelhohen Gummistiefeln ins Wasser waten und die Rute auswerfen, als er die lange schwarze Limousine bemerkte, die zum Bootssteg fuhr und an der Rampe anhielt. Zwei Männer mit Angelausrüstung stiegen aus, während der Chauffeur eines der Boote, die an der Rampe lagen, zu Wasser ließ.

Schon sonderbar, dachte Ames, dass so hohe Tiere keinen Außenbordmotor benutzen. Stattdessen ruderte einer der beiden, bis das Boot mitten auf dem See lag, wo er es treiben ließ, während beide Männer die Wobbler an den Schnüren anbrachten und die Ruten auswarfen. Ames zog sich in den Wald zurück und beschloss, sich zunächst eine Kanne Kaffee auf seinem Gaskocher aufzubrühen, ein Taschenbuch zu lesen und zu warten, bis die beiden Angler wieder weg waren.

Der Mann, der auf der mittleren Bank saß und ruderte, war knapp einen Meter achtzig groß und um die sechzig Jahre alt, wirkte aber erstaunlich fit. Er hatte rötlichbraune Haare, ohne eine einzige graue Strähne, und ein braun gebranntes Gesicht. Die ganze Gestalt, vom ebenmäßigen Kopf und der edlen Nase bis zu den feingliedrigen Armen, Händen und Füßen, wirkte wie eine Marmorstatue aus dem alten Griechenland. Die Augen waren blassblau, fast wie bei einem Husky, wirkten aber keineswegs stechend, sondern eher sanft. Fast freundlich, wie manche meinten, während er sie bereits mit Blicken sezierte. Jede seiner Bewegungen – ob beim Rudern, beim Aufziehen des Wobblers oder beim Auswerfen – wirkte genau bemessen, ohne überflüssigen Kraftaufwand.

Curtis Merlin Zale war ein Perfektionist. Nichts erinnerte mehr an den Jungen, der einst über die Maisfelder marschiert war, um seine Pflicht zu erfüllen. Der nach dem Tod seines Vaters mit zwölf Jahren die Schule verlassen hatte, um die Farm seiner Familie zu bewirtschaften, und sich selber fortgebildet hatte.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.