Historical Exklusiv Band 36 by S Westleigh

Historical Exklusiv Band 36 by S Westleigh

Autor:S Westleigh [Westleigh, S]
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9783864946622
veröffentlicht: 2012-09-21T14:05:38+00:00


2. KAPITEL

Mit seiner Antwort ließ sich Lord Caldbeck so viel Zeit, dass Catherine schon fürchtete, er hätte es sich anders überlegt. Schließlich entgegnete er: „Ich bin so glücklich.“Catherine hätte fast ungläubig den Kopf geschüttelt. Wenn Seine Lordschaft tatsächlich unter der Ungewissheit gelitten hatte, so war ihm davon jedenfalls nicht das Geringste anzumerken gewesen.

„Wann soll die Trauung vollzogen werden? Ich … ich werde vielleicht nicht mehr lange hier bleiben können.“ Sie deutete zur Tür, durch die das Gepolter von Kisten und Schrankkoffern zu ihnen hereindrang.

„So schnell wie möglich. Ich habe bereits eine Sondergenehmigung eingeholt. Vielleicht müssen Sie noch einige Einkäufe machen. Besitzen Sie ein weißes Kleid?“

Catherine sah ihn verständnislos an. „Ein weißes Kleid?“

„Für die Hochzeit. Ich möchte meine Braut gern in Weiß sehen.“ Er hielt inne und fragte in gleichgültigem Ton: „Ich gehe davon aus, dass das angemessen ist?“

Catherines Wangen glühten. „Natürlich ist es angemessen. Wollen Sie etwa andeuten, dass …?“

Beschwichtigend hob Caldbeck die Hand. „Genau wie Sie halte ich es für notwendig, mich klar und deutlich auszudrücken. Ich glaube, in dieser Hinsicht haben wir etwas gemeinsam. Und nun zurück zu meiner Frage: Haben Sie ein solches Kleid?“

„Ja.“ Catherine hasste sich dafür, dass sie nur noch stammeln konnte. Wie schaffte es dieser Mann, sie so mühelos aus der Fassung zu bringen? Und das, ohne auch nur die Stimme zu heben? „Ja, ich besitze ein weißes Gewand, das sich gut eignen würde. Ich habe es kaum getragen. Wann …?“

„Heute Nachmittag. Um sechzehn Uhr. In der Kirche sind bereits alle Vorkehrungen getroffen. Wenn es jemanden gibt, dessen Anwesenheit Sie wünschen, so geben Sie mir bitte jetzt die Namen, damit mein Sekretär die Einladungen übermitteln kann. Ich habe mir bereits erlaubt, einige Persönlichkeiten, von denen ich weiß, dass sie Ihre Freunde sind, zu dem Hochzeitsessen in meinem Londoner Stadthaus zu bitten.“

„So überstürzt!“ Zornig stemmte Catherine die Hände in die Hüften. „Habe ich Sie richtig verstanden? Sie haben also bereits meine Freunde zum Hochzeitsessen eingeladen? Wie konnten Sie denn so sicher sein, dass ich Ihrem Handel zustimmen würde?“

Caldbeck hob Catherines Kinn mit einem Finger leicht an und betrachtete eingehend ihr Gesicht. „Sie hatten kaum eine andere Wahl, Catherine. Und Sie sind nicht dafür geschaffen, sich mit harter Arbeit abzuquälen … einmal ganz davon abgesehen, welch eine unverzeihliche Vergeudung dies wäre. Ich habe angenommen, Sie würden gern Ihre Freunde um sich haben und sicher auch wünschen, von ihnen Abschied zu nehmen. Wir werden sehr bald nach Yorkshire zurückkehren.“

Dieses Mal entging Catherine nicht der zärtliche Unterton in seiner Stimme. Vielleicht verstand er ihre Gefühle angesichts all dieser einschneidenden Veränderungen besser als sie selbst. Jetzt erst wurde ihr klar, wie schmerzlich es sein würde, ihr behagliches Leben aufzugeben, alle Menschen zu verlassen, die sie kannte, und obendrein jede Hoffnung auf Unabhängigkeit ein für alle Mal zu begraben. Sein unverhofftes Mitgefühl rührte sie so sehr, dass es ihr die Sprache verschlug und sie nur nickte.

„Gut. Sie werden natürlich in meinem Haus wohnen. Am besten, Sie lassen Ihre Sachen von Ihrer Zofe zusammenpacken, und ich werde meinen Diener schicken, damit er alles abholt.



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