Happy ohne Ende by Shari Low

Happy ohne Ende by Shari Low

Autor:Shari Low [Low, Shari]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-15T05:00:00+00:00


Sam schaute auf und richtete seinen Blick auf mich. Mir war unbehaglich zumute, weil ich aufs Neue wie gelähmt war. Ich konnte mich nicht vom Fleck rühren, ich stand nur da und starrte Sam unverwandt an.

Ohne den Blick von mir zu nehmen, legte er das Drehbuch aus der Hand. Sein Gesichtsausdruck war zärtlich, fast fragend.

Wäre ich nicht gelähmt gewesen, wäre ich vermutlich wie im Bann eines magnetischen Strahls zu ihm hingezogen worden. Ich muss wirklich aufhören, mir mit den Jungs Star Wars anzusehen.

Die Jungs! In einem Film würde an dieser Stelle eines der Kinder ins Zimmer tappen, sich verschlafen die Augen reiben und um ein Glas Wasser bitten oder mitteilen, dass es sich soeben über die Bettdecke übergeben hat.

Aber nein. Keins der Kinder tauchte auf. Sogar die Jungfrau Maria schien mich verlassen zu haben. Und das in der Stunde der Not! Ich meine, das war tatsächlich ein Notfall! Meine motorischen Funktionen versagten, mein Herz rumpelte wie der D-Zug nach Paddington, aber keine Spur von göttlichem Eingreifen. Das war’s, die Heilsarmee würde nächstes Jahr keinen müden Penny von mir bekommen.

Sam stand auf und kam langsam auf mich zu. Er legte mir den Finger unters Kinn, hob meinen Kopf und küsste mich. Ich spürte den Kuss kaum, so flüchtig und leicht berührten seine Lippen meine. Also, ich küsste ihn wesentlich herzhafter, wenn er Mark und mich besuchen kam. Folglich war das hier kein Grund zur Aufregung. Nichts Schlimmes. Bloß ein freundschaftliches kleines Küsschen. Bloß ein … ein … ein krasser Fall von Verdrängung.

Mark. Mark! O mein Gott, was war denn in mich gefahren? Mark. Sam. Hätten beide in einem Grabbelsack gesteckt, hätte es keine Rolle gespielt, welchen von beiden ich in diesem Moment herausgezogen hätte – ich wäre sowohl über den einen wie über den anderen glücklich gewesen. Was stimmte bloß nicht mit mir? Seit wann stellte ich Sam auf dieselbe Stufe wie meinen Mann?

»Carly, wir müssen … reden.«

Meine Gedanken gingen in eine etwas andere Richtung, aber wenigstens hatte ich meine Hormone unter Kontrolle. Galt es, die Hindernisse, die das Leben vor einem auftürmte, zu umfahren und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen, waren meine Hormone nämlich berüchtigt für ihre Unzuverlässigkeit.

Ich stöhnte auf. Unfähig, mich zu rühren, stand ich nur da und schaute in dieses wunderschöne Gesicht. »Ich weiß«, flüsterte ich.

Er hob die Hand, strich mir mit dem Finger über die Wange und legte dann seine Hand zärtlich an mein Gesicht. Oh, jetzt kämpfte er aber mit unfairen Mitteln! Das war eindeutig ein Schlag unter die Gürtellinie. Seit ich als Vierzehnjährige diese Geste bei Richard Gere in Ein Offizier und Gentleman gesehen hatte, stellte sie für mich den Inbegriff des Erotischen schlechthin dar. Nichts ließ mich schneller dahinschmelzen, beschleunigte meinen Herzschlag zuverlässiger und sorgte verlässlicher dafür, dass mein BH sich von ganz allein aufhakte. Und das wusste Sam ganz genau.

Schweigen.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, flüsterte er schließlich. »Ich … O Gott, Carly, wenn du wüsstest, was ich jetzt gern mit dir machen würde.«

Hm, lass mich raten …

»Hat es was mit Kartenspielen zu tun?«

»Was?« Er starrte mich vollkommen verwirrt an.



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