Frosttod (German Edition) by Moe Teratos

Frosttod (German Edition) by Moe Teratos

Autor:Moe Teratos [Teratos, Moe]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-01-19T23:00:00+00:00


13

Tomma konnte Colin riechen. Sein Angstschweiß drang zu ihm. Ein Angsthase, genau das war dieser Junge. Kein Funken Mut in den Knochen. Für Tomma würde es keine allzu große Freude sein, ihn umzubringen. Er mochte es lieber, wenn sich das Töten als Herausforderung darstellte. Viele ihrer Opfer waren starke Gegner gewesen, die sich nicht so einfach niedermetzeln ließen. Ein Kampf Mann gegen Mann, von Papa streng verboten, gehörte zu seinen bevorzugten Arten, das Beutetier zu erlegen. Dieser Colin würde ihm wahrscheinlich die Kehle hinhalten und ihn bitten, es schnell zu tun. Keine Herausforderung, wirklich nicht. Auf einen ebenbürtigen Gegner wartete Tomma bis heute.

Von den anderen vier Leuten hatten Max und er keine Spur entdeckt. Sie schienen eine nicht ganz so leichte Beute zu sein wie die anderen.

Er hörte ein Geräusch, es kam von rechts. Er deutete dorthin. Max nickte und schlich mit seiner Armbrust davon.

Gleich haben wir dich, dachte er und hielt seine Axt bereit. Es war aufregend, jedes Mal aufs Neue. Er freute sich auf Mamas lobende Worte, wenn sie mit acht Leichen angefahren kamen. Dies würde ein guter Winter werden. Sie hatten genug zu essen und wenn Mama satt und zufrieden am Feuer saß, waren auch ihre Kinder glücklich, denn es hieß weniger Schläge und Strafen.

»Scheiße, verdammt!«, fluchte Colin in Tommas Nähe. »Fuck! Tut das weh!«

Tomma entdeckte ihn neben einem Felsen auf dem Boden sitzend. Er hielt sich das Bein und rieb mit einer Hand über eine Stelle. Es schien, als wäre ihr Beutetier gestolpert und als hätte es sich am Bein verletzt. Dann würde es noch einfacher werden …

Rechts von Tomma erklang ein Geräusch. Er wusste, dass es sein Bruder Max war, nur ob er es mit Absicht verursacht hatte, wusste er nicht.

»I–i–ist da w–w–wer?«, stotterte Colin.

Als Antwort knallte die Armbrust, ein Bolzen zischte durch die Luft und bohrte sich in Colins Unterschenkel. Er brüllte, schmiss sich auf den Rücken, wälzte sich vor Schmerz hin und her.

»Nein! Bitte nicht! Lass mich!«

Tomma kam aus der Deckung und sah Max, der auf Colin zuging und den Bolzen aus dessen Bein zog.

»Scheiße!«, schrie Colin und versuchte wegzukriechen. Max packte ihn an der Jacke und zog ihn zu Tomma. Er warf ihn vor Tommas Füße.

»Da ist das kleine Schweinchen.« Max beugte sich zu Colin hinab. »Quiek, mein kleines Schweinchen, quiek!« Er trat gegen Colins verletztes Bein. Er kreischte seinen Schmerz heraus. Max und Tomma lachten. Aber nur, bis Pete angerannt kam, auf dem Arm hatte er Mika. Sein Blick wirkte gehetzt.

»Was ist los?«, erkundigte sich Tomma.

»Sie wollten uns überfahren«, sagte Mika ernst.

»Wieso wollten sie euch überfahren? Und womit?«, fragte Tomma.

Pete ließ Mika runter und war nicht in der Lage, Tomma in die Augen zu schauen. »Mit dem Wagen von denen da.« Er deutete auf Colin, der versuchte, von ihnen wegzukriechen. Max zog ihn ein Stück zurück.

Tomma breitete fragend die Arme aus. »Wieso? Du wolltest ihn doch manipulieren, damit er nicht mehr anspringt.« Als Pete nicht antwortete, erriet Tomma die Antwort. »Sag mir nicht, du hast es vergessen?«

Pete nickte.

»Du Holzkopf!« Tomma war kurz davor, seinen Bruder zu schlagen.



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