Fly Me To The Moon 05 - In seinem Bann by Goutier Anaïs

Fly Me To The Moon 05 - In seinem Bann by Goutier Anaïs

Autor:Goutier, Anaïs [Goutier, Anaïs]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-26T16:00:00+00:00


»Was haltet ihr davon, wenn ich uns zum Abendessen eine schöne scharfe Red Jambalaya mache?« schlug Bethany später vor.

»Das wäre wunderbar!« meinte Ian und begann, den gleichnamigen Hank-Williams-Song zu summen.

Ich grinste. »Das Lied kenne ich, aber das Gericht –«

»Ist eine Spezialität aus Louisiana. Eigentlich ein simples Reisgericht, aber ideal für diese warmen Tage.«

»Und meine absolute Leibspeise«, erklärte Ian und seine herrlichen Augen strahlten voller Vorfreude.

»Wenn das so ist, würde ich Ihnen gern beim Kochen über die Schulter schauen, wenn das gestattet ist.«

»Das ist nicht nur gestattet, das ist ausdrücklich erwünscht, Liebes«, erklärte Bethany in ihrer herzlichen Art.

Ich folgte ihr in die Küche, der man ansah, dass sie nicht zur Zierde da war, sondern regelmäßig und ausgiebig in Gebrauch war.

Gemeinsam schnitten wir Hähnchenbrustfleisch und eine kräftig geräucherte Adouille, von der mir Bethany ausdrücklich versicherte, dass sie nicht aus Innereien, sondern aus Schweinefleisch bestand, in kleine Würfel, die sie dann scharf anbriet.

Mir drückte sie eine grüne Paprikaschote, eine Gemüsezwiebel und Staudensellerie in die Hand.

»Ebenfalls klein würfeln«, wies sie mich an. »Das ist das Wichtigste. Paprika, Zwiebeln und Sellerie, diese Kombination nennen wir in New Orleans The Holy Trinity.«

Ich musste grinsen. Bethany wirkte mit ihrer zierlichen Gestalt eigentlich so ätherisch und doch war sie eine unglaublich handfeste, sinnliche Frau.

Man konnte mich nicht unbedingt als Meisterköchin bezeichnen, aber ich war ziemlich begabt im Bereich der Küchenhilfe. Fleisch häuten, Frikadellen formen, Torten verzieren, Quiches und Kuchen belegen oder akkurate Würfel schneiden, darin war ich gut.

Bethany stemmte die Hände in die Hüften und sah mir zu.

»Sie machen das mit echter Hingabe«, sagte sie ohne Ironie in ihrer samtigen Stimme. »Sie machen das für ihn. Das kann ich sehen.«

Ich legte das große Messer beiseite und schaute hoch. Ich blickte geradewegs in ihre riesigen mandelförmigen Augen. Sie wirkten so wissend und so gütig, dass es eine Wohltat war, sich in ihnen verlieren zu dürfen.

Dennoch senkte ich den Blick, weil es sich einfach nicht schickte, jemandem so lange und intensiv direkt in die Augen zu sehen.

Doch im gleichen Moment legte Bethany ihre lange schlanke Hand auf meine. Es war eine sehr vertrauliche, fast intime Geste und ich betrachtete diese schöne Hand, zu deren Farbe der üppige folkloristische Goldschmuck besonders kontrastierte und strahlend zur Geltung kam.

»Ich bin so froh, dass er Sie gefunden hat, Ann-Sophie. Sie tun ihm so gut. Ian ist eine verletzte Seele und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht immer leicht ist, mit ihm zusammen zu sein. Jesus, er ist ein komplizierter Mensch. Aber er bemüht sich redlich, das kann ich Ihnen versichern. Er hat in den letzten Wochen so sehr gelitten, wie noch nie in seinem Leben. Sie sind sein Leben, Ann-Sophie. Und ihr seid ein wunderschönes Paar.«

Zum zweiten Mal an diesem Tag küsste Bethany mich auf die Stirn und ich schloss für einen Moment die Augen, weil ich keinesfalls weinen wollte.

Dann ging es weiter mit der Jambalaya. Das Gemüse wurde ebenfalls angedünstet und mit Knoblauch und Tabasco gewürzt, ehe das Fleisch und Dosentomaten hinzukamen. Unter ständigem Rühren fügte Bethany schließlich rohen Langkornreis und Hühnerbrühe hinzu.



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