Flieh in die dunkle Nacht by Clark Mary Higgins

Flieh in die dunkle Nacht by Clark Mary Higgins

Autor:Clark, Mary Higgins [Clark, Mary Higgins]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-21T16:00:00+00:00


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Peter Gannon wachte am Freitagmorgen mit einem Kater auf, wie er ihn nur selten erlebt hatte. Sein Kopf musste jeden Moment bersten, ihm war übel, und er hatte das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.

Er würde Insolvenz anmelden müssen. Nie und nimmer konnte er die Geldgeber seines Stückes auszahlen. Warum bin ich mir so sicher gewesen, einen großen Erfolg zu landen?, fragte er sich. Wie dumm, ihnen die Hälfte ihrer Investitionen zu garantieren, aber sonst hätten sie das Geld niemals herausgerückt. Ich werde mich nie wieder bei ihnen blicken lassen können.

Lange stand er unter der heißen Dusche, bevor er den Kaltwasserhahn aufdrehte. Er zuckte zusammen, zitterte unter den Nadelstichen des eiskalten Wassers und zwang sich dazu, der Realität ins Auge zu sehen. Er würde Greg eingestehen müssen, dass er Renée Carter erzählt hatte, er, Greg, sei in betrügerische Insidergeschäfte verwickelt. Und nicht nur das. Ich habe ihr auch erzählt, dass abgesehen von Clays und Dougs kardiologischen und psychiatrischen Forschungen viele Spenden der Stiftung nur kleinere Beträge umfassen und einzig und allein der Show dienen. Wenn sie mich nicht schon wegen des Babys erpressen könnte, hätte sie sicherlich gedroht, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Großer Gott, was würde geschehen, wenn jemals Ermittlungen eingeleitet würden! Daran wollte er gar nicht denken.

Greg wird mir die Million Dollar einfach geben müssen, damit Renée weiterhin Stillschweigen bewahrt, und er wird es gleich tun müssen. Am Dienstagabend haben wir uns getroffen. Sie hatte sich schon ausgerechnet, was sie einstreichen würde, falls sie uns verpfeifen würde. Vor gut zwei Jahren hat sie zwei Millionen Dollar von mir bekommen, damit sie die Stadt verlässt und den Mund hält. Damit sei die Sache erledigt, hatte sie damals geschworen und gesagt, sie würde das Kind zur Adoption freigeben.

Renée. Peter taumelte aus der Dusche und griff nach einem Handtuch. Schon den ganzen Dienstagnachmittag habe ich getrunken, dachte er. Weil ich Angst hatte, ihr zu sagen, dass ich höchstens hunderttausend Dollar zusammenkriege, keine Million. Und dann in der Bar, als ich auf sie gewartet habe, noch zwei Scotch. Ich hätte ihr gleich sagen sollen, dass ich ihr nicht mehr geben kann. Oder ich hätte sie hinhalten sollen ...

Und dann?, fragte er sich. Dann, als ich ihr die Tüte mit den hunderttausend überreicht habe, ist sie wütend geworden. Das sei alles, was sie jemals bekommen würde, habe ich ihr gesagt. Die letzte Zahlung. Kein Geld mehr. Ich würde sie wegen Erpressung anzeigen. Darauf ist sie hinausgerannt, und ich hinterher. Ich habe sie an der Hand gepackt, und sie hat die Tüte losgelassen, mir eine Ohrfeige verpasst und mir dabei mit dem Fingernagel das Gesicht aufgekratzt.

Und dann?

Ich weiß es nicht mehr, dachte Peter gequält. Ich erinnere mich einfach nicht mehr. O Gott, dachte er und schlüpfte in seinen Bademantel. Wo bin ich dann hin? Was habe ich gemacht? Ich weiß es nicht, ich weiß es einfach nicht mehr. Am Mittwochnachmittag bin ich auf der Couch im Büro aufgewacht. Fünfzehn Stunden später. Und habe mir eingebildet, Sue würde mir das Geld leihen.



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