Farlander - Im Auftrag der Rache - Buchanan, C: Farlander - Im Auftrag der Rache by Buchanan Col

Farlander - Im Auftrag der Rache - Buchanan, C: Farlander - Im Auftrag der Rache by Buchanan Col

Autor:Buchanan, Col [Buchanan, Col]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-02-07T23:00:00+00:00


Kapitel vierundzwanzig

Waffengeklirr

Asch erwachte, weil der Boden gegen sein Ohr pochte, und sofort begriff er, was dieses Geräusch bedeutete.

Der alte Ro¯schun sprang auf, ergriff sein Schwert und suchte den Wagenkreis mit seinen Blicken ab. Es waren Reiter, die durch die Nacht stoben. Alarmrufe begleiteten sie.

Ein Zel setzte zum Sprung über die Deichsel eines Wagens an, und Schnee stob unter seinen Hufen auf, als es wieder auf den Boden traf. Sein Reiter riss an den Zügeln, und Asch sah etwas in seiner Hand, das eine brennende Zündschnur besaß. Der Mann warf den Gegenstand in den Wagen, der sofort in Flammen ausbrach.

Ein Schrei drang durch die Nacht. Weitere Reiter stürmten in das Lager des Gepäcktrosses und warfen Feuerbomben auf jeden Wagen, den sie sahen. Menschen schrien und suchten Schutz. Die Reiter töteten sie im Lauf.

Das ist meine Gelegenheit.

Asch warf einen raschen Blick nach Norden, wo die Zelte der Matriarchin in innerem Licht erglühten.

Er lief los.

Es war eine verdammt schlechte Nacht zum Fliegen. Die Luft hier oben war so kalt, dass sie alles auf dem kleinen Luftboot mit einer Eisschicht überzog. Der Seidenballon über ihnen und die beeindruckenden Steuerruder an den Flanken leuchteten in grellem Weiß, während Frostdiamanten die Sparren und Takelage bedeckten, die den hölzernen Schiffskörper mit dem Gasballon über ihnen verbanden. Noch schlimmer aber war der Umstand, dass man sich auf das Licht nicht verlassen konnte, denn der schneebedeckte Talboden tief unter ihnen versank jedes Mal in Schwärze, wenn eine Wolke die abnehmenden Monde verdeckte und die Sicht fast vollständig nahm. Doch für Halahan machte es diese Erfahrung nur noch erregender.

»Eine kalte Nacht!«, rief er seinem Stabssergeanten durch den Lärm der Schubdüsen zu.

Der Mann hatte sich in der Mitte des schmalen Decks zwischen die Besatzung gekauert und hielt sich so weit wie möglich von der Reling fern. Stabssergeant Jay, ein nathalesischer Veteran, lächelte nur erbarmungswürdig, schloss wieder die Augen und murmelte weiter sein Gebet.

Halahan kaute lässig auf seiner kalten Pfeife herum und betrachtete seine Graujacken. Sie hielten ihre Gewehre aufrecht in den Armen und zitterten in ihren Mänteln. Ihre Augen blitzten weiß in der Dunkelheit. Einige ließen eine Alkoholflasche kreisen, aber niemand sagte etwas, das über ein knappes Murmeln hinausging. Er wusste, dass sie allesamt gute Kämpfer waren. Auf diese Männer konnte er sich verlassen; jeder einzelne war ein Verbannter aus einem eroberten Land.

Hinter ihren Köpfen erspähte er die fernen Lichter der Reichsarmee, und nun kaute er ein wenig härter auf dem Stiel seiner Pfeife herum.

Seine eigene Heimat Nathal war schon vor vielen Jahren gefallen, nachdem er sein halbes Leben als Prediger der Ere¯s verbracht und die Einheit von allem gelehrt hatte. Nun war Nathal eine weitere Kolonie Mhanns, und die Einwohner wurden schlimmer ausgebeutet und unterdrückt, als es zu den Zeiten des nathalesischen Adels der Fall gewesen war.

Halahan massierte sich das schlimme Bein dort, wo es vor Kälte pochte – oder vielleicht waren auch nur die alten Erinnerungen daran schuld. Er hatte sich die Wunde zugezogen, nachdem die Vierte Reichsarmee sein Heimatland angegriffen hatte. Deswegen hatte er seine Predigertätigkeit aufgeben und – Ironie des Schicksals – mit Königin Hano und ihren Streitkräften kämpfen müssen.



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