Eulenzauber (1). Ein goldenes Geheimnis by Brandt Ina

Eulenzauber (1). Ein goldenes Geheimnis by Brandt Ina

Autor:Brandt, Ina
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Arena Verlag GmbH
veröffentlicht: 2015-08-13T16:00:00+00:00


10

Ein geheimnisvoller Fund

Die kleine Eule starrte sie fragend an. Da erzählte ihr Flora alles, was sie von dem Großvater wusste. Und von der Nachricht, die er hinterlassen hatte.

»Ich glaube, seine Eule hatte wirklich Zauberkräfte«, sagte Flora leise. »Meinst du, es gibt auch heute noch Zaubereulen? Aber selbst wenn du eine wärst, bin ich dann ein Eulenmensch?« Wie sollte sie das herausfinden? Betrübt blickte Flora über die Lichtung. Sie beobachtete eine Flaumfeder, die der Wind sanft durch die Luft tanzen ließ, bis sie schließlich auf einer der alten Steinmauern liegen blieb. Ganz unerwartet stieß sich die kleine Eule ab und flog hinterher. Flora ging ihr nach und musterte neugierig die weiß-grau gesprenkelte Feder. Doch die Eule beachtete sie überhaupt nicht. Aufgeregt hüpfte sie hin und her und wetzte ihren Schnabel immer wieder an den Steinen.

»Was hast du denn?«, fragte Flora verwundert. Neugierig schaute sie sich die Mauer genauer an. Flechten und Moos wuchsen darauf. Die Vorderseite fühlte sich rau und höckrig an. Halt, was war das? Hier hatte jemand etwas eingeritzt. Flora erkannte einen Kopf mit zwei großen, kreisrunden Augen und einem Schnabel. Obwohl die Umrisse schon ziemlich verwittert waren, war es unverkennbar – ein Eulenkopf! Flora fiel auf, dass der Stein ein wenig vorstand.

Sie versuchte, ihn aus der Mauer zu lösen. Und tatsächlich – er bewegte sich! Sie musste nur noch ein bisschen hin- und herrütteln und schon hielt sie ihn in den Händen. Mit klopfendem Herzen blickte sie in das Loch. Da war was! Hier hatte jemand was versteckt! Sie erkannte eine kleine, schmale Blechdose. Davor wuselten ein paar Kellerasseln aufgeschreckt herum.

Flora musste sich kurz überwinden, dann griff sie mutig hinein, tastete nach der Dose und holte sie heraus. Die Eule machte einen langen Hals. Auch sie wollte wissen, was sich darin verbarg. Aufgeregt öffnete Flora den Deckel.

Sie traute ihren Augen kaum! Ein Ring mit Eulenkopf kam zum Vorschein! Er lag auf einem säuberlich zusammengefalteten Zettel. Mit zitternden Fingern öffnete Flora ihn und begann zu lesen:

Dieser Ring soll demjenigen gehören, der mit aller Kraft an die Magie der Eulen glaubt. Denn nur dann ist er ein Eulenmensch! Vorausgesetzt die Ur-Eulen, die Wächter aller Zaubereulen, haben ihn dazu auserwählt. Früher lebten sie in ihrer Zaubergestalt auf der Erde, bis die Menschen ihre Kräfte missbrauchten.

Da haben sie sich in ihr eigenes Reich zurückgezogen. Seitdem werden nur noch wenige Zaubereulen geboren. Dass sie magische Kräfte haben, erfahren sie erst, wenn sie ihrem Eulenmenschen begegnen. Nur mit ihm können sie sich verwandeln und gemeinsam Gutes tun. So, wie es die Bestimmung der Zaubereulen seit Urzeiten ist.

Diesen Ring hinterlasse ich nun, da meine Kraft schwindet, dem nächsten Eulenmenschen. Wenn er und seine Eule ihn berühren und dem Wunder vertrauen, dann wird es gelingen. Wenn die Sterne im Licht des Mondes strahlen, dann wage es, Eulenmensch, und eine wunderbare Zeit wartet auf Dich und Deine Zaubereule!

Josef Weiß



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