Erfolgreich ein Software-Startup gründen by Christian Demant

Erfolgreich ein Software-Startup gründen by Christian Demant

Autor:Christian Demant
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662609545
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


Aus den hier genannten Gründen sollte die Fluktuation insbesondere im Bereich der sogenannten A-Level Mitarbeiter niedrig gehalten werden. Überhaupt keine Fluktuation zu haben ist aber für ein Unternehmen auch nicht gut. Geringe Fluktuation war zwar für Jahrzehnte ein erstrebenswertes Management-Ziel, die Digitalisierung zwingt aber die Unternehmen zu mehr Flexibilität. Dafür sind neue Mitarbeiter mit frischen Ideen und unterschiedlichen Erfahrungen erforderlich. In jedem Unternehmen ist es wichtig eine gesunde Balance zwischen dem Konservieren wichtiger Erfahrungen und regelmäßigem Hinzufügen neuen Know-hows zu finden.

Das Kündigungsgespräch

Betrachten wir nun den eigentlichen Vorgang der Kündigung. Auch wenn Sie von der Kündigung Ihres Mitarbeiters überrascht werden, sollten Sie versuchen sich absolut professionell zu verhalten und die Sache weitgehend zu unterstützen. Grundsätzlich gilt das Motto „niemand ist unersetzlich“, regen Sie sich daher nicht übermäßig auf und bleiben Sie cool. Oftmals kündigen genau die Mitarbeiter, die der Arbeitgeber bereits als möglichen „Kandidaten“ unter besonderer Beobachtung hatte. Tritt dieser Fall bei Ihnen im Unternehmen ein, so ist das positiv für Sie, denn Sie ersparen sich die mit einer von Ihnen ausgesprochenen Kündigung beschriebene Aufregung und den verbundenen Stress. Lassen Sie sich aber Ihre innere Freude auf keinen Fall anmerken, sondern zeigen Sie sich dennoch überrascht und betroffen.

Es ist die freie Entscheidung des Mitarbeiters und zugleich ein ganz normaler Vorgang auf dem Arbeitsmarkt, dass ein Arbeitnehmer sich beruflich umorientiert. Eine Frage nach den Gründen ist unnötig, denn der Mitarbeiter wird Ihnen sowieso nicht die Wahrheit mitteilen. Warum auch? Er ist primär daran interessiert die noch verbleibenden Arbeitstage bei Ihnen möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen. Weit über die Hälfte der Arbeitnehmer wechseln wegen Unzufriedenheit mit dem Vorgesetzten. Bedenken Sie auch, dass nach diversen Studien ungefähr ein Drittel der Arbeitnehmer in der neuen Stelle mehr Geld bekommt. Sollte Ihr Mitarbeiter wegen besserer Konditionen zu einem Wettbewerber ziehen: Lassen Sie ihn gehen, Reisende soll man nicht aufhalten. Der Mitarbeiter hat seine Entscheidung getroffen und seine Vergütung auch nicht mit Ihnen zuvor diskutiert. Wenn Sie spontan mit einer Gehaltserhöhung versuchen nachzulegen, da der Mitarbeiter von großer Bedeutung für Ihr Unternehmen ist, macht das keinen Sinn mehr. Das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen ist zerstört und der Mitarbeiter wird immer gedanklich auf dem Absprung sein, trotz kurzfristig angehobenem Einkommen.

Fragen Sie den Mitarbeiter, ob er innerhalb der Belegschaft oder gegenüber Externen seine Kündigung bereits kommuniziert hat. Wenn ja, dann hat er seine arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt und Sie haben das Problem, wie Sie die Angelegenheit nun kurzfristig noch im Sinne des Unternehmens vernünftig managen. Falls nein, was zu hoffen ist: Vereinbaren Sie mit dem Mitarbeiter bis auf Weiteres Vertraulichkeit. Überlegen Sie sich die nächsten Tage in Ruhe und ohne Zeitdruck, wann der beste Zeitpunkt ist, diese unangenehme Neuigkeit von der Kündigung des Mitarbeiters den Kollegen im Team mitzuteilen. Oberstes Ziel ist es, den weiteren Arbeitsbetrieb möglichst lange „normal“ unter Beteiligung des ausscheidenden Mitarbeiters aufrechtzuerhalten. Aus meiner Erfahrung hat es sich bewährt erst sehr kurz (ca. drei bis sieben Werktage) vor dem letzten Arbeitstag des Mitarbeiters den Weggang öffentlich zu machen. Diese Zeitspanne sollten Sie für die „Übergabe“ der offenen Arbeiten des Mitarbeiters konzentriert nutzen.



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