Ein Fall für Gamache 15 - Wildes Wasser by Penny Louise

Ein Fall für Gamache 15 - Wildes Wasser by Penny Louise

Autor:Penny, Louise [Penny, Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Kampa Verlag
veröffentlicht: 2022-11-09T00:00:00+00:00


Jetzt starrte Beauvoir ins Leere, während sein Hirn auf Hochtouren lief.

Sie durften keinen Fehler machen. Diese Pauline Vachon könnte der Schlüssel sein. Wenn sie sie dazu brachten, sich auf einen Deal mit ihnen einzulassen und gegen Tracey auszusagen, dann hatten sie den Fall in der Tasche.

»Hat er was?«, flüsterte Cloutier Lacoste zu, die ein Lächeln nicht unterdrücken konnte.

»Er denkt nach.«

»Ich finde, er sieht aus, als hätte er Kopfweh.«

»Ich will Ihnen sagen«, erklärte Beauvoir leicht verärgert, »was meiner Meinung nach an diesem Abend passiert ist.«

Deutlich spielte sich vor ihrem inneren Auge ab, was er beschrieb.

»Nehmen wir an, Tracey hat Vivienne verprügelt, vielleicht sogar bewusstlos geschlagen, danach hat er sich in seinem Atelier besoffen, bevor er ihr den Rest geben wollte. Oder er hat sie sogar schon für tot gehalten. Während er weg war, kam sie zu sich und hat versucht, Bertrand zu erreichen. Um ihn um Hilfe zu bitten. Vielleicht um sich auf der Brücke mit ihm zu verabreden. Tracey kriegt das mit und wittert eine Gelegenheit. Das ist viel besser, als ihre Leiche im Wald abzuladen. Er beschließt, ihr zu folgen, und nimmt die gepackte Reisetasche mit. Auf der Brücke stößt er sie dann hinunter. Vivienne versucht noch, sich festzuhalten, und verletzt sich an dem morschen Holz an der Handfläche. Tracey wirft ihr die Tasche hinterher und geht. Die schweren Regenfälle waschen sämtliche Fußabdrücke und Reifenspuren weg.«

Fertig.

Dieses Szenario würde er dem Staatsanwalt präsentieren, wenn es so weit war. Wenn sie nicht noch über etwas stolperten, das dem widersprach. Was er bezweifelte.

»Und Bertrand?«, fragte Lacoste.

»Der lässt sie sitzen.« Er nickte. Passte alles. »Aber lasst uns noch weitergraben. Ich will ihn wegen Vorsatz drankriegen. Diese Posts weisen zwar darauf hin, aber ich will mehr.«

Er ließ seinen Blick um den Tisch wandern.

Gamache nickte. Er wollte auch eine Anklage wegen vorsätzlichen Mordes, fand es aber beruhigend, dass sie wahrscheinlich jetzt schon genug Indizien für eine Verurteilung wegen Totschlags zusammengetragen hatten.

Aber ein paar Dinge bereiteten ihm Kopfzerbrechen.

»Ich finde es seltsam, dass Madame Vachon Sie diese privaten Nachrichten sehen ließ«, sagte er und blickte wieder auf den Laptop. »Selbst wenn sie keine Ahnung hatte, dass Sie bei der Sûreté sind.«

»Vielleicht hatte sie sie vergessen«, sagte Lacoste. »Außerdem kommt man durch diese Nachrichten nicht darauf, dass sie einen Mord geplant haben, wenn man es nicht weiß. Oberflächlich betrachtet könnten sie alles Mögliche bedeuten.«

»Ja«, sagte Gamache. »Und genau das könnte ein Problem sein.«

»Da ist eine Sache, die ich nicht verstehe«, sagte Beauvoir, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Wie hat Tracey diese Nachrichten geschickt, wenn er zu Hause kein Internet hat?«

»Einloggen kann man sich überall«, sagte Cloutier. »Wenn er in der Stadt war, kann er den Computer von einem Freund oder in einem Internetcafé benutzt haben. Ich kann versuchen herauszufinden, von wo aus die Nachrichten verschickt wurden.«

Beauvoir schwieg, während er erneut die Posts studierte.

Alles in der Tasche. Bin bereit. Heute Abend mach ich’s. Versprochen.

»Das darf nicht schiefgehen«, sagte Beauvoir. »Alles muss hieb- und stichfest sein.«

Lacoste nickte. »Wird es.«

»Etwas anderes. Ich würde Monsieur Godin gerne freilassen«, sagte Gamache.



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