Ein Drama in Mexico by Verne Jules

Ein Drama in Mexico by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
Amazon: B003YMMGE4
Herausgeber: FQ Books
veröffentlicht: 2010-07-05T22:00:00+00:00


– Nein«, erwiderte Martin Paz, und sofort blitzten zwei Dolche in Beider Händen. Beide Gegner waren von gleicher Größe und scheinbar von gleicher Körperkraft.

Schnell erhob Andreas Certa den Arm zum Stoße, noch schneller ließ er ihn wieder sinken. Sein Dolch war dem malayischen Dolche des Indianers begegnet, und an der Schulter getroffen sank er zur Erde.

»Zu Hilfe! Zu Hilfe!« rief er.

Die Haustür des Juden öffnete sich. Aus einem benachbarten Hause liefen mehrere Mestizen herbei. Die Einen verfolgten den Indianer, der eilig das Weite suchte, die Anderen hoben den Verwundeten auf.

»Wer ist der Mann? fragte Einer derselben. Ist es ein Seemann, so schafft ihn nach dem Hospitale zum heiligen Geiste, ist es ein Indianer, dann nach dem St. Anna-Hospize.«

Da näherte ein Greis sich dem Verwundeten und befahl, als er diesen kaum gesehen:

»Tragt diesen jungen Mann zu mir hinein; das ist ein eigentümliches Unglück!«

Der Greis war der Jude Samuel, der in dem Verwundeten den Bräutigam seiner Tochter erkannt hatte.

Inzwischen hoffte Martin Paz, Dank der Finsterniß und seiner Schnelligkeit, seinen Verfolgern zu entgehen. Er lief um sein Leben. Hätte er das freie Feld erreichen können, so wäre er wohl in Sicherheit gewesen, doch die Tore der Stadt wurden um elf Uhr geschlossen und öffneten sich vor vier Uhr nicht wieder.

Er gelangte nach der steinernen Brücke, die er schon halb überschritten halte. Dicht waren ihm die Mestizen und einige Soldaten, die sich Jenen angeschlossen hatten, auf den Fersen.

Um das Unglück voll zu machen, zog da von dem anderen Ende der Brücke aus eine Patrouille über diese. Martin Paz, der weder vor- noch rückwärts konnte, schwang sich auf das Geländer und stürzte sich in den Strom, welcher auf seinem steinigen Bette schäumte.

Die Verfolger liefen an beiden Seiten die Ufer entlang, um den Flüchtling zu ergreifen, wenn er an's Land schwimmen würde.

Doch vergebens – Martin Paz wurde nicht wieder sichtbar.



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