Ehrlich Catarina -Der Fluch der Liondales by Der Fluch der Liondales

Ehrlich Catarina -Der Fluch der Liondales by Der Fluch der Liondales

Autor:Der Fluch der Liondales
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 2014-04-09T22:00:00+00:00


Maja musste eine Pause einlegen. Tränen nahmen ihr die Sicht. Sie wischte sie fort und wich Davids Blick aus. »Entschuldigung, geht gleich weiter.«

»Schon gut.« David räusperte sich. »Ich werde Ihnen etwas zu trinken holen.« Er verließ den Raum nur zögernd.

Maja war froh, einen Moment lang alleine sein zu können. Sie ging hinüber zu Feodoras Gemälde.

»Was willst du mir nur sagen, Fee? Warum bin ich hier? Warum ich?«

Aber sie bekam keine Antwort von dem Bild, das genauso tot war wie die Frau, die es zeigte.

David kam kurz darauf mit Mineralwasser, Gläsern und einer Schale Obst zurück.

»Das sieht sehr gesund aus«, meinte Maja spöttisch. Sie hatte sich wieder gefangen.

»Es geht gelegentlich auch ohne Alkohol. Noch hält sich das Zittern in Grenzen.«

»Werfen Sie öfter mit leeren Flaschen um sich?« Sie zeigte auf die Wasserflasche. »Ich frage nur, damit ich rechtzeitig Deckung suchen kann.«

»Nur mit Weinflaschen. Aber auch nur mit ausgesuchten.«

»Na was für ein Glück!«, seufzte Maja gespielt erleichtert und nahm sich eine Banane.

Er reichte ihr ein volles Glas.

Maja blickte skeptisch in die klare Flüssigkeit. »Zyankali, hoffe ich. Arsen verursacht so grauenvolle Bauchschmerzen.« Sie prostete ihm freundlich zu und trank einen Schluck. »Guter Jahrgang.«

David lachte.

Maja grinste. »Steht Ihnen das Lachen. Sie sollten es öfter mal versuchen.«

»Der Fiesling steht mir besser«, meinte David und nahm sich eine Pflaume.

Maja schälte die Banane und brach ein Stück ab. Sie schob es sich in den Mund. »Sie sollten vorsichtig sein. Meine Oma sagt immer: Nach Pflaumen kein Wasser trinken, das gibt Bauchweh. Auch ohne Arsen.«

David überging ihre Warnung. »Essen Sie Bananen immer so?«

Maja brach das nächste Stückchen ab. »Seit mich die übliche Art mal fast das Leben gekostet hat.« Sie schob es sich in den Mund.

»Sie haben sie zu weit reingeschoben«, vermutete David.

»So ähnlich«, lachte Maja. »Der anzügliche Witz blieb mir buchstäblich im Halse stecken. Mein Freund schlug mir so kräftig auf den Rücken, dass ich am nächsten Tag grün und blau war. Aber ich habe es überlebt.«

»Wird sie sterben?«, fragte er plötzlich leise. »Ich meine Ihre Heldin?«

»Sie ist schon lange tot, David.« Maja legte die leere Schale beiseite. »Seit über dreihundert Jahren.«

»Ich kann nicht leugnen, dass mich Ihre Geschichte neugierig macht, auch wenn ich sie nicht glauben kann.«

»Möchten Sie, dass ich weiterlese, oder möchten Sie es selbst lesen?«

»Wenn Sie noch möchten.«

Maja schmunzelte, wischte sich die Finger ab und nahm das Manuskript. »Da kommt doch glatt wieder etwas von dem Gentleman in Ihnen durch.«



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