Dunkler Donnerstag by Nicci French - Frieda Klein 04

Dunkler Donnerstag by Nicci French - Frieda Klein 04

Autor:Nicci French - Frieda Klein 04 [French, Nicci]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi & Thriller
ISBN: 9783570101650
Herausgeber: C. Bertelsmann Verlag
veröffentlicht: 2014-10-26T23:00:00+00:00


24

Reuben hatte nur vier oder fünf Gerichte auf Lager, die er seinen Freunden im Wechsel vorsetzte. Frieda kannte sie alle: Chili con Carne, Lasagne, Ofenkartoffeln mit Sauerrahm und geriebenem Käse, und an diesem Abend gab es mal wieder Pasta, aufgepeppt mit dem Pesto, das er immer im nahe gelegenen Feinkostgeschäft kaufte. Frieda war Reubens Einladung nur gefolgt, weil er sie erpresst hatte. Als sie zu ihm gesagt hatte, sie könne nicht kommen, hatte er geantwortet, dann würden sie eben alle zu ihr kommen und das Essen und den Wein mitbringen. »Du weißt, dass ich meine Drohungen wahr mache«, hatte er hinzugefügt. Das wusste Frieda in der Tat.

Daher saß sie nun bei Reuben am Tisch und aß Pasta, trank dazu Rotwein, schaute sich die Babyfotos auf Sashas Handy an und hörte zu, wie Josef von der Wohnung drüben in West Hampstead erzählte, wo er gerade arbeitete. Bald entkorkte Reuben eine zweite Flasche Wein, wenig später eine dritte. Irgendwann begann ein Telefon zu läuten. Erst als alle sich suchend umblickten, begriff Frieda, dass es sich um das ihre handelte.

»Manchmal lasse ich es aus Versehen an«, erklärte sie, während sie es herauszog. Auf dem Display blinkte Sandys Name. »Ich schalte es sofort aus.«

»Geh doch einfach ran«, meinte Reuben, »das ist eine gute Übung für dich.«

Sie zog sich in Reubens Wohnzimmer zurück, wo ein Fenster auf den verwilderten Garten hinter dem Haus hinausging.

»Störe ich?«

»Ich bin bei Reuben.«

»Mit den anderen?«

»Warum rufst du an?«

»Es darf nicht auf diese Weise enden, Frieda. Du kannst nicht einfach mit den Fingern schnippen und mich aus deinem Leben werfen.«

»Mir ist klar, dass wir reden müssen, aber nicht jetzt.«

»Ich zermartere mir schon die ganze Zeit das Gehirn. Ist irgendetwas schiefgelaufen, ohne dass ich es mitbekommen habe? Habe ich etwas falsch gemacht? Bin ich dir zu sehr auf die Pelle gerückt? Hat dir die Nähe Angst gemacht?«

»Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.«

»Ich finde schon. Zumindest sprechen wir endlich miteinander. Ich versuche schon seit Tagen, dich zu erreichen.«

»Wir können das nicht am Telefon besprechen.«

Sandy setzte zu einer wütenden Antwort an, doch nachdem Frieda ein paar Sekunden seinen bitteren, vorwurfsvollen Worten gelauscht hatte, nahm sie das Telefon vom Ohr und beendete das Gespräch. Sie ertappte sich dabei, wie sie auf einen Kunstdruck von Escher starrte, den Reuben an der Wand hängen hatte. Es handelte sich dabei um eine Zeichnung von einem real nicht möglichen Gebäude, in dem die Leute, die eigentlich die Treppe hinaufstiegen, abwärts gingen, während diejenigen, die hinunterstiegen, auf dem Weg nach oben waren. Frieda ließ sich ein paar Augenblicke Zeit, um sich wieder zu fangen, ehe sie in die Küche zurückkehrte. Die anderen unterhielten sich, wirkten dabei aber wie schlechte Schauspieler, die nur so taten, als würden sie sich unterhalten. Während Frieda sich wieder niederließ und nach ihrem Weinglas griff, sah Josef Sasha an, woraufhin diese Reuben einen Blick zuwarf, der mit einem Achselzucken reagierte.

»Raus damit!«, stöhnte Frieda. »Sagt, was ihr zu sagen habt.«

»Ach, nichts«, stammelte Josef perplex.

Frieda musterte Reuben vorwurfsvoll.

»Hör zu«, sagte er, »eigentlich war der Sinn dieses Abends,



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